Abstract des BISp

Verf. setzt sich in diesem Beitrag mit dem Werdegang und der Karriere des Künstlers Ulrich Zeh auseinander. Der Kunsthistoriker befasste sich in seinem Schaffen unter anderem mit dem sportlichen Körperbild der Antike, welches zunächst über die Renaissance in das moderne Europa übertragen wurde. Die Werte des Sports, die heute allgegenwärtig sind, und das Streben nach Bestleistungen haben sich im 19. Jahrhundert auf die Gesellschaft und Lebensbereiche wie das Arbeitsumfeld übertragen. Verf. beschreibt diese Entwicklungen in der bildenden Kunst anhand des Wandels der Werke, die sportliche Motive aufgreifen. Im späten 20. Jahrhundert ist Sport schon längst nicht mehr nur den elitären Gesellschaftsschichten vorbehalten, vielmehr ist er ein Massenphänomen geworden. Im zweiten Abschnitt des Beitrags thematisiert Verf. weniger die Arbeit Zehs als Kunsthistoriker, sondern stellt seine Tätigkeit als Kunstschaffender in den Mittelpunkt. Ulrich Zeh war selbst Leichtathlet und beschäftigte sich mit den künstlerischen Darstellungsmöglichkeiten und der Dynamik von unterschiedlichen Sportarten. Im Gegensatz zu anderen Künstlern ging es Zeh dabei nicht um einen Vorwand, da sportliche Motive zu diesem Zeitpunkt in der Kunst gefragt waren und oftmals abgebildet wurden. Nach einer längeren Pause kehrte Ulrich Zeh später zu sportlichen Kunstwerken zurück. Einige dieser Bilder präsentiert Verf. im letzten Abschnitt des Beitrags und analysiert die ästhetische Darstellungsform der Momentaufnahmen sportlicher Bewegungsabläufe. (Hollstein)