Sedentäres Verhalten reduzieren – eine neue und eigenständige Perspektive in der Bewegungsförderung

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Bibliographische Detailangaben
Englischer übersetzter Titel:Reducing sedentary behaviour: a new and independent perspective in the promotion of physical activity
Autor:Vondung, Catherina; Bucksch, Jens
Erschienen in:Bewegungstherapie und Gesundheitssport
Veröffentlicht:35 (2019), 6 (Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen), S. 295-301, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Elektronische Ressource (online) Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:1613-0863, 1613-3269
DOI:10.1055/a-0976-3811
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU202003001969
Quelle:BISp

Abstract des Autors

Vor dem Hintergrund eines voranschreitenden technischen Fortschritts sowie sozialer und ökonomischer Veränderungen innerhalb der letzten Jahrzehnte ist die Reduzierung von sedentärem Verhalten eine neue Perspektive, die für alle Altersgruppen an Relevanz gewinnt. Sedentäres Verhalten ist mittlerweile als Risikofaktor für die psychische (z. B. Selbstwertgefühl, Depression und Schlafprobleme), physische (z. B. Übergewicht, Fitnesszustand, Knochengesundheit und Marker des kardiometabolischen Risikos) und sozioemotionale (z. B. prosoziales Verhalten und akademischer Erfolg) Gesundheit etabliert. Die Zusammenhänge sind in relativer Unabhängigkeit vom Bewegungsverhalten anzusehen und auch können das sitzende Verhalten und das Bewegungsverhalten im Tagesverlauf beide in vielfältiger Form nebeneinander auftreten. Dennoch steht die Förderung von Bewegung oft im Fokus von Interventionsvorhaben, auch um sedentäres Verhalten zu reduzieren. Bisherige Interventionen, die sedentäres Verhalten reduzieren, zeigen sich jedoch insbesondere dann erfolgreich, wenn das sitzende Verhalten direkt und die kontextspezifische Einbeziehung der Umwelt fokussiert werden. Sedentäres Verhalten zu reduzieren ist nicht zuletzt aus dieser Erkenntnis eine eigenständige, aber bislang vernachlässigte Perspektive in der Bewegungsförderung. Diese neue Perspektive bietet das Potenzial, die Verwendung der täglichen Zeit weg von hohen Sitzzeiten hin zu vermehrter Alltagsaktivität zu verschieben und damit auch gesundheitliche Zusammenhänge zu verbessern.

Abstract des Autors

Technological progress and socio-economic changes over the last decades have emerged the reduction of sedentary behaviour as a new perspective to all age groups in health promotion. Until now, sedentary behaviour has been established as a risk factor for mental (e. g., self-esteem, depression, and sleep disorders), physical (e. g., obesity, fitness status, bone health and markers of cardio-metabolic risk), and socio-emotional (e. g., pro-social behaviour and academic success) health. The relationship between the risk factors should be regarded with relative independence to the amount of physical activity. Moreover, sedentary behaviour and physical activity in a 24-hour perspective can both occur in diverse occassions and settings mutually. Nevertheless, interventions promoting physical activity often have a secondary aim to reduce sedentary behaviour. However, it is shown that interventions reducing sedentary behaviour are particularly successful when they directly focus on sedentary behaviour itself and include the context-specific environment. Despite this knowledge, the reduction of sedentary behaviour is an independent but previously neglected aspect in the promotion of physical activity. This new perspective offers the potential to shift the use of daily time away from high sitting hours to increased everyday activity and thereby improve health.