Fair Play im Fußball

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Pilz, Gunter A.
Erschienen in:Foul! : Ästhetiken und Performanzen fußballerischen Fehlverhaltens
Veröffentlicht:Würzburg: Königshausen & Neumann (Verlag), 2019, S. 33-46, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201911007006
Quelle:BISp

Abstract des BISp

Nach einleitenden Bemerkungen zur Ambivalenz des Sports zwischen einerseits Kultivierungs- und Sozialisierungsinstanz und andererseits Verstärkungsmedium von unerwünschten Verhaltensweisen verdeutlicht Verf. die historische Entwicklung des Fairness-Konzepts vom Amateursport der britischen Oberschicht bis zum kommerzialisierten, professionalisierten und erfolgsorientierten modernen Sport und erläutert eine gleichzeitige Aushöhlung des Fairnessgebots in der sportlichen Praxis. In diesem Kontext wird auch auf die Gefahren einer Doppelmoral im Sport verwiesen, die einerseits Fairness postuliert und andererseits eine Erfolgsmoral praktiziert, wobei insbesondere auf den Spitzensport verwiesen wird. Anschließend erörtert Verf. gesamtgesellschaftliche Prozesse der Ökonomisierung, Rationalisierung und Individualisierung, in denen ethische Normen einer Kosten-Nutzen-Analyse unterworfen werden und ihre Verbindlichkeit verlieren. Der Sport fungiert hier gleichsam als Brennglas, in dem diese Entwicklungen in der Form von Fouls und Doping sowie Manipulation und Korruption sichtbar werden. Abschließend thematisiert Verf. die Herausforderung, Fairness wieder ein stärkeres Gewicht zu verleihen, wobei insbesondere Eltern, Trainer, und Institutionen des Sports in der Verantwortung gesehen werden. (Bomans)