Motorische Leistungsfähigkeit 4‑ bis 10‑jähriger Kinder in Deutschland : Ergebnisse aus KiGGS Welle 2 und Trends

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Bibliographische Detailangaben
Englischer übersetzter Titel:Motor fitness of 4- to 10-year-old children in Germany : results of KiGGS Wave 2 and trends
Autor:Krug, Susanne; Worth, Annette; Finger, Jonas David; Damerow, Stefan; Manz, Kristin
Erschienen in:Bundesgesundheitsblatt, Gesundheitsforschung, Gesundheitsschutz
Veröffentlicht:62 (2019), 10, S. 1242-1252, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Elektronische Ressource (online) Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:1436-9990, 1437-1588
DOI:10.1007/s00103-019-03016-7
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201910006663
Quelle:BISp

Abstract des Autors

Regelmäßige körperliche Aktivität und eine gute motorische Leistungsfähigkeit stellen die Grundlage für eine gesunde körperliche Entwicklung im Kindesalter dar und gelten als Schutzfaktor für verschiedene Gesundheitsrisiken. Kinder und Jugendliche in Deutschland sind jedoch zu wenig körperlich aktiv, u. a. weil sitzende Tätigkeiten zugenommen haben. Eine Folge ist der Rückgang der motorischen Leistungsfähigkeit, also der Gesamtheit der Strukturen und Funktionen, die für die Durchführung von Bewegungshandlungen verantwortlich sind. In der zweiten Folgebefragung der Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland (KiGGS Welle 2, 2014–2017) wurde die motorische Leistungsfähigkeit (LF) 4‑ bis 10-jähriger Kinder mit drei motorischen Tests untersucht: Einbeinstand (EIN), Rumpfbeugen (RB) und seitliches Hin- und Herspringen (SHH). Ziel des vorliegenden Beitrags ist es, die Ergebnisse der Tests vorzustellen und diese mit den Daten der KiGGS-Basiserhebung (2003–2006) zu vergleichen. Zudem wird analysiert, inwiefern sich die motorische Leistungsfähigkeit in Bezug auf verschiedene Merkmale wie soziodemografische Faktoren, Übergewicht und sportliche Aktivität unterscheidet. Im Vergleich zu KiGGS-Basis hat sich die motorische Leistungsfähigkeit 4‑ bis 10-Jähriger in KiGGS Welle 2 zwar im EIN geringfügig verbessert, im RB und SHH dagegen stagniert sie auf niedrigem Niveau. Die Testergebnisse deuten darauf hin, dass ein mittlerer und hoher Sozialstatus, Vereinssportaktivität und „kein Übergewicht“ mit einer überdurchschnittlichen motorischen Leistungsfähigkeit in Zusammenhang stehen. Damit alle Kinder die gleiche Chance auf eine gute motorische Leistungsfähigkeit haben, sollten Gesundheitspolitik, Sportorganisationen, Schulen und Kindergärten verstärkt zusammenarbeiten.

Abstract des Autors

Regular physical activity and good motor performance are the basis for healthy physical development in childhood and are considered a protective factor for various health risks. However, children and adolescents in Germany are not physically active enough because sedentary activities have increased. One consequence is the decline in motor capacity, the totality of structures and functions that are responsible for the performance of motor actions. In the second follow-up survey of the study on the health of children and adolescents in Germany (KiGGS Wave 2, 2014–2017), the motor performance (LF) of 4‑ to 10-year-old children was examined with three motor tests: one-leg stand (EIN), stand and reach (RB), and jumping sideways (SHH). The purpose of this paper is to present the results of the tests and to compare them with data from the KiGGS baseline survey (2003–2006). It also analyzes how motor performance differs in terms of different characteristics such as sociodemographic factors, obesity, and physical activity. Compared to the KiGGS baseline survey, the 4‑ to 10-year-olds’ motor performance in KiGGS Wave 2 has slightly improved in EIN, but RB and SHH are stagnating at low level. The test results indicate that middle and high social status, club sport activity, and “no overweight” are associated with above-average motor performance. Health policy, sports organizations, schools, and kindergartens should work together more closely so that all children have the same chance of good motor performance.