Treppensteigen im Alter : Wodurch wird es beeinflusst? Wie kann es kurzfristig verbessert werden?
Autor: | Altmeier, Dorothée |
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Gutachter: | Memmert, Daniel; Godde, Benjamin |
Veröffentlicht: | Köln: 2018, 165 S., Lit. |
Forschungseinrichtung: | Deutsche Sporthochschule Köln |
Hochschulschriftenvermerk: | Köln, Dt. Sporthochschule, Diss., 2018 (kumulativ) |
Format: | Literatur (SPOLIT) |
Publikationstyp: | Monografie |
Medienart: | Gedruckte Ressource |
Dokumententyp: | Hochschulschrift Dissertation Graue Literatur |
Sprache: | Deutsch |
Schlagworte: | |
Online Zugang: | |
Erfassungsnummer: | PU201906004217 |
Quelle: | BISp |
Abstract des Autors
Treppen sind eine alltägliche Herausforderung, die mit zunehmendem Alter zum Problem werden kann. Das Vermeiden des Treppensteigens führt zu sozialer Isolation, verschlechterter Muskulatur der unteren Extremitäten und rückläufigem allgemeinen Gesundheitszustand. Neben den nachgewiesenen physiologischen Faktoren wird das Treppensteigen von Wahrnehmungs- und Bewertungsprozessen der eigenen Treppensteigfähigkeit beeinflusst. Unseren Ergebnissen nach wird die Wahrnehmung und Bewertung des herausfordernden Charakters einer Treppe von der Handlauferreichbarkeit und der seitlichen Treppenbegrenzung determiniert. Die treppenspezifische Selbstwirksamkeit der Senioren ist bei seitlich begrenzten Treppen (Handlauf und Wand) gesteigert, im Vergleich zu offenen Treppen (keine seitliche Begrenzung). Ein positiver Zusammenhang besteht zwischen der gesteigerten treppenspezifischen Selbstwirksamkeit und der physischen Durchführung. Um die Treppensteigleistung vorherzusagen, konnte die Dauer der Handlaufnutzung beim Treppenabstieg als Prädiktor eruiert werden. Dieser Prädiktor berücksichtigt die in der Literatur postulierten Einschränkungen, wonach der Treppenabstieg gegenüber dem Treppenaufstieg die größeren physischen Kapazitäten benötigt. Die Nutzung des Handlaufs beim Treppenabstieg mindert die Bewegungsschwankungen und stärkt die treppenspezifische Selbstwirksamkeit beim Abstieg.
Psychisch wahrgenommene Beschränkungen rufen Vermeidungsverhalten hervor. Grund hierfür ist der verstärkte Einsatz von physischen Kapazitäten und damit verbunden Performance am Leistungslimit was bei Senioren zur Ausbildung der Angst vor dem Fallen führt. Die Ursachen sind unklar, daher ist der Einsatz von Gegenmaßnahmen erschwert. Durch den neuen Ansatz zur Verbesserung einer alltäglichen Herausforderung, wie dem Treppensteigen, wird die treppenspezifische Selbstwirksamkeit mittels kognitiver Umstrukturierung nach Bandura unmittelbar aufgabenspezifisch gesteigert, um eine aufgabenspezifische Leistungsverbesserung zu erzielen. Bei der gewählten Umstrukturierungsmethode der Videopräsentation zeigte sich eine Verbesserung der Treppensteigfähigkeit unabhängig vom gezeigten Videomaterial (Personen, Treppe, Treppensteigrichtung).