VBG-Sportreport – 2018 : Analyse des Unfallgeschehens in den zwei höchsten Ligen der Männer: Basketball, Eishockey, Fußball und Handball ; inklusive Schwerpunktthema Rupturen des vorderen Kreuzbandes

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Autor:Luig, Patrick; Bloch, Hendrik; Burkhardt, Katja; Klein, Christian; Kühn, Natalie
Veröffentlicht:Hamburg: 2018, 110 S., Lit.
Herausgeber:Verwaltungs-Berufsgenossenschaft
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Monografie
Medienart: Elektronische Ressource (online)
Dokumententyp: Graue Literatur
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201903002409
Quelle:BISp

Vorwort

Krankheits- und verletzungsbedingte Ausfallzeiten reduzieren signifikant die Erfolgswahrscheinlichkeit im Spitzensport!
Dieser auf den ersten Blick offensichtliche Zusammenhang ist nicht nur rein logischer Natur, sondern mittlerweile auch das konsequente Ergebnis zahlreicher aktueller Studien, die sich mit den erfolgsdeterminierenden Faktoren im Leistungssport auseinandergesetzt haben.
Maximaler sportlicher Erfolg ist in den von uns beobachteten acht Profisportligen das oberste Ziel. Spielerverfügbarkeit ist eine, wenn nicht sogar die zentrale Grundvoraussetzung dafür, individuelle und mannschaftliche Leistung entwickeln zu können. Stehen Sportler verletzungsbedingt nicht zur Verfügung, wird diese Entwicklung gefährdet. Mit durchschnittlich 12,5 verletzungsbedingten Ausfalltagen pro Pflichtspiel sind die deutschen Top-Ligen allerdings noch weit von einer hohen Spielerverfügbarkeit entfernt.
Schaut man sich genau an, wer in der Saison 2016/2017 erfolgreich war, wird dabei ein Aspekt sehr deutlich: Sieben der acht Meisterteams in den von uns analysierten ersten beiden Männerligen im Basketball, Eishockey, Fußball und Handball hatten unterdurchschnittliche geringe Ausfallzeiten. Das zeigt eindrucksvoll, dass die Erhaltung der Gesundheit und – im Falle einer Verletzung oder Erkrankung – ihre vollständige Wiederherstellung eine zentrale Motivation aller im leistungsorientierten Sport handelnden Akteurinnen und Akteure sein sollten.
Ein besonderes Augenmerk haben wir im aktuellen VBG-Sportreport auf die Problematik von Rupturen des vorderen Kreuzbands gerichtet. Mit einer sportartübergreifenden Ausfallzeit von durchschnittlich 258 Tagen und damit 8,5 Monaten vom Tag der Verletzung bis zur Rückkehr in das uneingeschränkte Mannschaftstraining ist die sogenannte VKB-Ruptur eine der gefürchtetsten Diagnosen im Teamsport. Allein diese Zahl zeigt, dass die häufig in den Medien und bei Verantwortlichen zitierten sechs Monate Ausfallzeit selbst in den professionellsten Ligen Deutschlands garantiert nicht ausreichend sind, um Sportler wieder sicher und belastbar in den Sport zurückzuführen. Aussagekräftige Daten zur Häufigkeit, zu den Ursachen sowie den Ausfallzeiten von VKB-Rupturen in den deutschen Ligen fehlen bisher. Diesem Defizit möchten wir mit dem diesjährigen Schwerpunktthema „Rupturen des vorderen Kreuzbands“ begegnen.
(gekürzt)