Abstract des BISp

Fußballprofis und Funktionäre im Sport sind in der modernen Zeit nahezu automatisch Personen des öffentlichen Lebens. Ein Recht auf Privatsphäre hat jeder Akteur trotz der Prominenz. In den meisten auf den Fußball bezogenen juristischen Bereichen greifen oftmals zunächst Verbandsvorschriften und andere spezifische Regeln, während in diesem Gebiet die allgemeinen Gesetze des Staats gültig sind. Seit dem Beginn des neuen Jahrtausends gilt in England, zusätzlich zu den alten Gesetzen rund um vertrauliche Informationen, der achte Artikel der europäischen Menschenrechtskonvention, welcher den Großteil der Privatsphäre schützen soll. Verf. beschränken sich in diesem Beitrag auf das Feld der privaten Informationen, welches unter anderem persönliche Textnachrichten, Telefongespräche und Fotografien umfasst. Die gesetzlichen Bestimmungen basieren auf den zwei folgenden Komponenten: Erstens sind Informationen, die noch nicht öffentlich sind, zu schützen. Zweitens sollen durch bereits veröffentlichte Inhalte keine weiteren Schäden, durch beispielsweise eine Diffamierung oder einen Missbrauch, angerichtet werden. In der täglichen Berichterstattung über Personen aus dem aktuellen Zeitgeschehen kommt es jedoch immer wieder zu Grenzüberschreitungen. Verf. erläutern die einzelnen Phasen, welche mögliche Eingriffe in das Privatleben prüfen und gegenüber dem berechtigten Interesse der Öffentlichkeit sowie der freien Meinungsäußerung abwägen. In den folgenden Kapiteln werden einstweilige Verfügungen im Vorfeld einer Veröffentlichung, Diffamierungen, die Möglichkeiten der juristischen Verteidigung und entsprechende Rechtsmittel in Bezug auf Verletzungen der Privatsphäre im Fußball beleuchtet. (Hollstein)