Abstract des Autors

In einem lauftherapeutischen Kontext ist der Spaß unabhängig von der Laufleistung. Dafür sorgt der Lauftherapeut, dessen ureigenste Aufgabe es ist, allen Teilnehmern die Freudmöglichkeiten des Dauerlaufs aufzuzeigen. Erfreulicherweise ist das gar nicht so schwierig, denn eine Laufstunde, ob in der Einzelbetreuung oder in der Gruppe, ist ein höchst komplexes Geschehen, das viele Spielräume und Optionen für Freude bereithält. Die Laufhandlung ist nur ein Teil des Erlebens, hinzu kommen u. a. Gruppenerfahrungen, der Umgang mit verschiedenen Wetterbedingungen, das Erschließen einer fremden Umgebung, das kreative Potential sowohl der Monotonie als auch der Laufpausen, neue Sinneseindrücke und Körperwahrnehmungen sowie das Erweitern des individuellen Bewegungsrepertoires mit Gymnastik und anderen Übungen. Alle Phasen einer Outdoor-Lauftherapie-Einheit von der Begrüßung bis zur Verabschiedung bergen Optionen für freudvolle Erfahrungen. Die vielen Gestaltungsmöglichkeiten machen eine Ideen-Systematik erforderlich. Deshalb wurden im vorausgegangenen Workshop zehn Mechanismen vorgestellt, die den Gestaltungsmöglichkeiten zugrunde liegen. Sie werden anhand des „Paläo-Konzeptes“ durchgespielt. Es ist ein Ideen-„Korsett“ für einen lauftherapeutischen Kurs, bei dem die Teilnehmer an längere Distanzen herangeführt werden, vornehmlich an den Halbmarathon. Die Grundidee: Bei jedem Kurstermin bekommen die Läufer Zusatzaufgaben, die symbolisch daran erinnern, dass das Laufen in früheren Zeitaltern dem Überleben diente. Das Konzept, die Mechanismen und die entsprechenden Übungs- und Spielformen werden im Beitrag aufgezeigt. (geändert)