„Stay and play“ im Fußball : die Kunst, den Spieler spielfähig zu halten

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Krutsch, Werner; Eder, Klaus; Krutsch, Volker; Meyer, Tim Friedrich
Erschienen in:Der Unfallchirurg
Veröffentlicht:121 (2018), 6, S. 433–440, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Elektronische Ressource (online) Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0177-5537, 1433-044X
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201806004160
Quelle:BISp

Abstract des Autors

Die wissenschaftliche Literatur bietet viele Publikationen über die Behandlung und das Return-to-play von schweren Verletzungen im Fußball, speziell bei Verletzungen mit Operationsbedarf. Über die Behandlung leichter Verletzungen wie Muskelzerrungen, Sprunggelenkdistorsionen oder Prellungen gibt es wenige Literaturberichte, und oft besteht ein niedriges Evidenzlevel, obwohl diese die häufigsten Verletzungstypen darstellen. Auch Leitlinien zu Behandlung und Return-to-play bei kleineren Verletzungen fehlen größtenteils. Insofern hängen die Zeit der Fußballpause und das Timing des Return-to-play nach leichten Verletzungen von der Erfahrung und den Fertigkeiten des verantwortlichen medizinischen Teams ab. Um ein Stay & play auf dem Spielfeld nach leichten Verletzungen zu erreichen, benötigt das medizinische Team ein breites Wissen und Erfahrung in der interdisziplinären Fußballmedizin. Dies umfasst Kenntnisse zu Präventionsstrategien, Akutmanagement am Spielfeldrand, klinischer und manueller Diagnostik, Geweberegeneration, symptomatischer und konservativer Therapie sowie Return-to-play-Entscheidungen. Stay & play-Strategien unterliegen auf praktischer und wissenschaftlicher Ebene keinem klaren Konsens bei Verletzungsdefinitionen, dem Portfolio an Diagnostik- und Therapiemöglichkeiten sowie den Stay & play-Kriterien. Dieser Beitrag präsentiert daher erste Schritte einer Bewertung von Stay & play-Strategien nach leichten Verletzungen, um zukünftig den praktischen Alltag, die Ausbildung und die wissenschaftliche Forschung in diesem Bereich zu vereinheitlichen und zu verbessern.

Abstract des Autors

Many publications about the treatment and return to play after severe football injuries are available from the scientific literature, particularly about injuries requiring surgery. In contrast, less severe football injuries, such as muscle strains, ankle sprains and contusions, are less well addressed in the literature although these represent the most frequent type of injury. Additionally, such reports often have a low level of evidence and guidelines on treatment and the return to play process are very rare. Thus, the time away from football and the timing of return to play after minor injuries depends on the experience and skills of the responsible medical team. To achieve the aim of stay and play on the field, the medical team should be highly knowledgeable in interdisciplinary football medicine, prevention strategies, first aid on the field, clinical and manual diagnostics, tissue regeneration, symptomatic and conservative treatment as well as in return to play decision-making. No consensus exists on stay and play procedures neither on the practical level nor on the scientific level regarding injury definition, the diagnostic and treatment options and stay and play criteria. Therefore, this article presents the first steps for assessing stay and play strategies after minor injuries to standardize and improve practical routine, education and scientific research.