PP hotline : yerba mate / concurrent training / high-fat diet

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Bibliographische Detailangaben
Deutscher übersetzter Titel:PP-Hotline : Yerba Mate / Kombinationstraining / Fettreiche Ernährung
Autor:Hamilton, Andrew
Erschienen in:Peak performance
Veröffentlicht:2017, 371, S. 26-28, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Englisch
ISSN:0962-0184
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201712010913
Quelle:BISp

Abstract des BISp

1. Die südamerikanische Kräuterpflanze Yerba Mate, die häufig als Tee konsumiert wird, ist sehr reich an natürlichen Antioxidantien, wie Polyphenolen, und an anderen Zusammensetzungen, wie z. B. Saponinen und Xanthenen. Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass Yerba Mate bei untrainierten Personen die Fettverbrennung während Belastungen verbessern kann. Um die Wirkung von Yerba Mate bei trainierten Sportlern zu untersuchen, wurden 11 guttrainierte Radfahrer in zwei Gruppen aufgeteilt: Die Versuchspersonen der Gruppe 1 konsumierten 5 g Yerba Mate pro Tag an fünf Tagen und am Morgen vor einem Zeitfahrtest. Die Versuchspersonen der der Gruppe 2 konsumierten 5 g einer inaktiven Substanz. Der Test selbst bestand aus einem Stufentest auf dem Fahrradergometer mit 30, 40, 50, 60, 70 und 80 % der VO2max, wobei jede Stufe 5 min dauerte. Im Anschluss hieran absolvierten die Radfahrer eine Zeitfahrbelastung über eine festgelegte Distanz (von etwa 30 min Dauer). Es handelte sich um eine doppelblinde Crossover-Studie. Nach Konsum von Yerba Mate verbesserte sich bei den moderateren Stufen des Belastungstests die Fettverbrennung um 23 %. Bei intensiveren Belastungsstufen waren keine Unterschiede hinsichtlich der Kohlenhydratverbrennung festzustellen. Nach Konsum von Yerba Mate absolvierten die Radfahrer die abschließende Zeitfahrbelastung in 29,4 min, d. h. 2,2 % schneller als ohne Yerba-Mate-Konsum (30,1 min). Eine weitere Analyse zeigte, dass die Radfahrer nach Yerba-Mate-Konsum sieben Watt mehr Energie-Output und auch einen höheren Sauerstoffverbrauch beibehalten konnten (bis zu 2,8 % mehr) (Med Sci Sports Exerc. 2017 Nov 7. doi: 10.1249/MSS.0000000000001482). 2. Dass Krafttraining auch die Ausdauerleistung positiv beeinflusst, ist mittlerweile durch zahlreiche Untersuchungen belegt. Allerdings besteht häufig noch die Auffassung, dass Sportler das Krafttraining nicht am selben Tag vor Ausdauertraining durchführen sollen, da dadurch angeblich die Kraftanpassungen reduziert werden. Um diese These zu überprüfen, wurden 14 Personen in zwei Gruppen unterteilt. Gruppe 1 (kombiniert trainierende Gruppe) absolvierte ein 30-minütiges Radfahrtraining mit moderater Intensität unmittelbar im Anschluss an Armkrafttraining (3-5 Sätze zu je 10 Wiederholungen) bestehend aus bilateralen Arm-Curl-Übungen mit 75 % des Einerwiederholungsmaximums. Die Pausen zwischen den Sätzen betrugen 2 min. Gruppe 2 (getrennt trainierende Gruppe) absolvierte dasselbe Kraft- und Radfahrtraining an unterschiedlichen Tagen. Beide Gruppen trainierten acht Wochen lang 2 x pro Woche. Bei beiden Gruppen war eine Zunahme der Muskelmasse nach der Trainingsperiode feststellbar. Der Muskelmassenzuwachs der Gruppe, die an unterschiedlichen Tagen Kraft- und Ausdauertraining durchgeführt hatte, war jedoch größer als der Massenzuwachse der Gruppe, die al selben Tag Kraft- und Ausdauertraining absolviert hatte (4,9 vs. 2,7 %). Der Kraftzuwachs gemessen anhand des Einerwiederholungsmaximums war jedoch bei beiden Gruppen ähnlich (19,8 % bei der getrennt trainierenden Gruppe und 16,8 % bei der kombiniert trainierenden Gruppe). Demnach ist ein kombiniertes Kraft- und Ausdauertraining ebenso effektiv wie ein getrenntes Kraft- und Ausdauertraining (J Sports Sci Med. 2917 Aug 8;16(3):391-395). 3. Zahlreiche Studien zeigen, dass eine fettreiche, aber kohlenhydratarme Ernährung die Fettverbrennung verbessern kann. Allerdings ist der Einfluss auf die Leistung gering und kann sogar negativ ausfallen, weil die Kohlenhydratverbrennung an Effizienz verliert. Um dies zu überprüfen, wurde eine Gruppe von Wettkampfläufern im mittleren Lebensalter einer drei Woche dauernden fettreichen, kohlenhydratarmen Ernährung unterzogen. Pro Tag konsumierten die Läufer maximal 50 g Kohlenhydrate, während sie eine beliebig große Menge fettreicher Nahrungsmittel konsumieren durften. Insgesamt betrug der Anteil der fettreichen Nahrungsmittel an der Gesamtkalorienaufnahme etwa 70 %. Vor und nach der dreiwöchigen Intervention wurden der Körperfettanteil der Läufer sowie ihre physiologischen Reaktionen beim Laufen im Wettkampftempo gemessen. Zusätzlich absolvierten alle Läufer einen 5-km-Kontrolllauf so schnell, wie sie konnten, und die Ergebnisse wurden verglichen. Die Läufer verloren im Durchschnitt 2,5 kg Körperfett. Unabhängig, in welchem Tempo sie liefen, steigerten alle Läufer die Menge des zur Energiegewinnung verbrannten Fetts, während die Kohlenhydratverbrennung abnahm. Die Zeiten im 5-km-Kontrollauf vor und nach der Intervention unterschieden sich allerdings nicht signifikant voneinander. Allerdings gab es einen geringfügigen Trend zu einer verbesserten Leistung nach der fettreichen Ernährung (23,45 min vs. 23,92 min). Allerdings ist nicht klar, ob diese leichte Verbesserung auf die fettreiche Ernährung zurückzuführen oder zufallsbedingt war (Med Sci Sports Exerc. 2017 Nov 6. doi: 10.1249/MSS.0000000000001477). (Schiffer)