Institut für Kognitions- und Sportspielforschung erhält zwei Förderungen : I. Neuronale Mechanismen kontextueller Kreativitätsprozesse ; II. Sportartenspezifische Trainingsmethoden und Beobachtungswissen

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Autor:Memmert, Daniel
Erschienen in:Impulse
Veröffentlicht:21 (2016), 2, S. 47-49
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource Elektronische Ressource (online)
Sprache:Deutsch
ISSN:2192-3531
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201612009058
Quelle:BISp

Abstract des BISp

I. Neuronale Mechanismen kontextueller Kreativitätsprozesse: Gemeinhin versteht man unter Kreativität Phantasie, Einfallsreichtum oder Flexibilität. Auch in vielen Sportarten spricht man von Kreativität. Mit der Frage, was man unter Kreativität im Fußball versteht, beschäftigt sich seit Jahren das Institut für Kognitions- und Sportspielforschung der Deutschen Sporthochschule Köln und hat nun eine weitere Förderung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) für ein Forschungsprojekt zu diesem Thema erhalten. Unter dem Titel „Neuronale Mechanismen kontextueller Kreativitätsprozesse“ wird die Gehirnaktivität während der Bearbeitung ökologisch valider Aufgabenstellungen untersucht. Das bedeutet, die von den Athleten zu lösenden taktischen Aufgaben sollen so praxisnah und realistisch wie möglich sein. Ausgehend von existierenden Befunden dazu, wie das Gehirn Kreativität abbildet, sollen im geplanten Forschungsvorhaben funktionale Gehirnaktivierungsmuster während der Bearbeitung komplexer Kreativitätsaufgaben gemessen werden. In einem ersten Schritt sollen experimentelle Aufgaben zur Erfassung kreativitätsrelevanter Anforderungen in fußballspezifischen Situationen entwickelt werden, die sich im funktionellen Magnetresonanztomografen (fMRT) realisieren lassen. In der Hauptphase des Projekts sollen funktionelle Gehirnaktivierungsmuster während der Bearbeitung von fußballspezifischen Entscheidungssituationen untersucht werden, einhergehend mit Aktivierungsmustern während der Bearbeitung des klassischen Kreativitätstests, um die Vergleichbarkeit mit früheren Untersuchungen sicherzustellen. II. Sportartenspezifische Trainingsmethoden und Beobachtungswissen: Das Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp) hat für das Jahr 2016 kurzfristig eine neue Form der Förderung für sogenannte Service-Forschungsprojekte vergeben. Hierbei liegt der Fokus nicht primär auf dem Forschungsanteil; Kriterium für die Förderung ist vielmehr ein hoher Betreuungs- und Anwendungsanteil, etwa bei Fragestellungen zur Trainings- und Wettkampfsteuerung oder zur Verfahrens- und Materialentwicklung im Spitzensport. Die Projektförderung soll zur wissenschaftlichen Unterstützung des deutschen Olympischen und Paralympischen Spitzensports dienen. Im Mittelpunkt des Service-Forschungsprojekts zum Beach-Volleyball stehen die Analysen des Antizipations- und Blickverhaltens von hochklassigen Beach-Volleyballspielern sowie die Optimierung der visuellen Wahrnehmungsleistung durch die Entwicklung volleyballspezifischer Trainingsmethoden. Die Besonderheit des als Feldstudie konzipierten Forschungsprojekts liegt darin, dass zwei mobile Eye-Tracking-Systeme eingesetzt werden und so die Blickbewegungen von beiden Spielern gleichzeitig, sowohl in der Annahme, im Zuspiel und im Angriff, aufgezeichnet und analysiert werden können. Die gewonnenen Erkenntnisse lassen sich nahezu eins zu eins auf Wettkampfsituationen der Spitzensportler im Beach-Volleyball übertragen. Aus den Daten werden Erkenntnisse für ein sportartspezifisches Wahrnehmungstraining, sogenannte Blickbewegungsstrategien, erwartet. Das Forschungsprojekt im Feldhockey hat zum Ziel, die im Leistungssport noch unbekannte Beobachtungs- und Beratungsmethode des Systemischen Prozess-Coachings in ihrem derzeitigen Entwicklungsstand theoretisch und anwendungsorientiert zu überprüfen. Dabei wird eine externe Beobachtungsposition mit dem Prozess-Coach eingeführt, die mithilfe systemischen Beobachtungswissens eine Vielzahl relevanter und für die Beteiligten sonst nur sehr schwer zugänglicher Prozesse in vielen führungsrelevanten Fragestellungen analysiert und Interventionen anbietet. (Schiffer unter Verwendung wörtlicher Textpassagen)