Abstract des Autors

Das moderne Volleyballspiel ist im Allgemeinen dadurch gekennzeichnet, dass unter der Voraussetzung einer sehr guten Annahme zum Zuspielort der nachfolgende Pass zum richtigen Angreifer so schnell ausgeführt wird, dass die verteidigende Mannschaft trotz Kenntnis aller Angriffsmöglichkeiten die taktisch vereinbarten Verteidigungspositionen (vor allem bei der Bildung eines Gruppenblocks) nicht rechtzeitig erreichen und dadurch den erfolgreichen Abschluss des Spielzuges durch das angreifende Team nicht verhindern kann. Verändert sich von Spielzug zu Spielzug die Position des Zuspielers entlang des Netzes, variiert für Pässe auf die Außenangriffspositionen der horizontale Abstand zwischen dem tatsächlichen Zuspielort und dem Abschlagort. Das Ziel dieser Arbeit ist es, herauszufinden, ob sich ein solcher Zusammenhang auch für die umgekehrte Ausgangsituation (konstanter Abschlagort und variabler Zuspielort) beobachten lässt. Es wird vermutet, dass ein Team zwar ein bestimmtes (konstantes) Tempo für die Pässe auf die Außenangriffsposition IV vereinbart, sich die tatsächliche Ballflugzeit mit geringer werdendem Abstand zwischen Zuspieler und Angreifer aber verringert. Des Weiteren ist die Frage, welche Bedingungen bzw. Variablen einen solchen Zusammenhang beeinflussen. Im ersten Teil wurde die Flugzeit des Balles für Zuspiele auf die Außenangriffsposition IV in einer standardisierten Trainingsbedingung bestimmt. Die Bedingung entspricht der Zuspielsituation nach optimaler Annahme. In einem zweiten Teil wurde ebenfalls die Flugzeit des Balles für Pässe auf die Außenangriffsposition IV gemessen. Hier wurde analysiert, in wie weit auch in der komplexen Wettspielsituation ein möglicher funktioneller Zusammenhang zu erkennen ist und welche Variablen diesen Zusammenhang beeinflussen. (geändert)