Abstract

Der englische und deutsche Fußball teilten kürzlich noch eine Reihe bedeutsamer Charakteristika auf nationaler und internationaler Ebene. Die erkennbaren Gemeinsamkeiten bezogen sich vor allem auf die in beiden Ländern zunehmende, weitgreifende Kommerzialisierung, welche in beiden Fällen die bis dahin zentralen Werte des Spiels zu einem ähnlichen Zeitpunkt veränderte. Ziel des Beitrags ist es, diese Gemeinsamkeiten zu untersuchen, um darauf aufbauend eine komparative Analyse des professionellen Fußballs in Deutschland und England anzubieten. Dabei fokussiert der Beitrag insbesondere die Frage nach der Rolle ausländischer Spieler und die der Entwicklung der Jugendarbeit bzw. der Nationalmannschaften. Es wird gezeigt, dass das englische und deutsche System zwar einer Reihe vergleichbarer Marktkräfte in den 1990er und 2000er Jahren ausgesetzt waren, diese in den letzten 10 Jahren jedoch zu sehr unterschiedlichen Antworten auf Fragen nach dem Ausbau der nationalen Ligen, der Einbeziehung ausländischer Spieler und der Entwicklung der Jugendarbeit bzw. der Nationalmannschaften geführt haben. Der Artikel zeigt schließlich, warum der deutsche Fußball auf der Grundlage verschiedener struktureller Veränderungen gegenwärtig als modellhaft angesehen wird, während die Zukunft des englischen Fußballs, zumindest auf internationaler Ebene, als eher unsicher gilt.

Abstract des Autors

English and German football had, until recently, shared a number of notable characteristics at both domestic and international level. The similarities observable were, arguably, based largely on the increasingly penetrative commercialisation of the game that occurred in both countries , altering the core values of professional football at similar points in time. The intention of this chapter is to examine these similarities and to provide a comparative analysis of professional football in England and Germany by focusing specifically on aspects of foreign player involvement, youth and national team development. The chapter shows that whilst the English and German systems were affected by a range of similar market forces for much of the 1990s and 2000s, the responses to issues relating to domestic league development, foreign player involvement, youth and national team success have been very different in the last 10 years. Therefore, the chapter concludes by showing how, as the result of a number of structural changes, the German model is now held up as a model of best practice, whilst the future of English football, at international level at least, is less certain.