Tummy troubles : gastrointestinal distress in athletes

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Bibliographische Detailangaben
Deutscher übersetzter Titel:Bauchschmerzen: Magen-Darm-Probleme bei Sportlern
Autor:Filley, Alicia
Erschienen in:Peak performance
Veröffentlicht:2014, 334, S. 9-11, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Englisch
ISSN:0962-0184
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201608005814
Quelle:BISp

Abstract des BISp

Nach dem Training oder nach Wettkämpfen leiden 60-70 % der Ausdauersportler unter Magen-Darm-Problemen. 27 % der Triathleten, 20 % der Marathonläufer und 87 % der Ultralangstreckenläufer haben nach einem Rennen Blut im Stuhl. Im Allgemeinen wirkt sich moderate Belastung positiv auf den Magen-Darm-Trakt aus. Die Beweglichkeit und Funktion wird gesteigert und das Risiko von Beschwerden nimmt ab. Während intensiver Belastungen wird das Blut aus dem Magen-Darm-Trakt zum Herz und zu den Muskeln abgezogen, um zur Energieversorgung beizutragen, und die Haut wird mehr durchblutet, um Wärme abzugeben. Bei Belastungen im Bereich von 70 % der VO2max wird die Durchblutung des Magen-Darm-Trakts um bis zu 80 % verringert. Eine verschlechterte Durchblutung des Magen-Darm-Trakts ist nicht grundsätzlich gefährlich, denn während sportlicher Belastungen benötigt der Magen-Darm-Trakt eine geringere Durchblutung als während des Essens. Wenn jedoch der Sauerstoffbedarf höher als die Durchblutung ist, kommt es zu einem Zelltod bzw. zu Zellnekrose, was sich anhand eines gesteigerten Kohlendioxidausstoßes nachweisen lässt. Untersuchungen zeigen, dass eine zehnminütige Belastung im Bereich von 80 bzw. 100 % der maximalen Herzfrequenz zu einem gesteigerten CO2-Ausstoß im Magen führt. Hinzu kommt, dass eine gesteigerte Herzfrequenz während Belastung das sympathische Nervensystem stimuliert, wodurch der glatten Muskulatur im Magen-Darm-Trakt Entspannung signalisiert wird. Dadurch steigert sich die Durchfallneigung. Da Magen-Darm-Probleme häufiger bei jungen und weniger erfahrenen Sportlern auftreten, kann gefolgert werden, dass der Magen-Darm-Trakt trainiert werden kann, Ausdauerbelastungen zu tolerieren. Grundsätzlich sind folgende Verhaltensweisen empfehlenswert, um Magen-Darm-Probleme zu vermeiden: 1. Man sollte ausreichend trainieren und zwar in der Umgebung, in der auch der Wettkampf stattfindet. Der Magen-Darm-Trakt passt sich besser an Hitzebedingungen an, wenn man bereits in der Hitze trainiert hat. 2. Es sollte auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet werden, um den Gewichtsverlust nach einer Belastung unter 4 % zu halten. 3. Die Kohlenhydrataufnahme während der Belastung ist auf 60 g oder weniger pro Stunde zu reduzieren. Dabei sollten die Flüssigkeiten und Gele eine Kohlenhydratkonzentration von unter 10 % aufweisen. 4. Die Belastung ist mit einer positiven Flüssigkeitsbalance zu beginnen. 5. Die Verwendung analgetischer Medikamente und von Kaffee ist während des Wettkampfs einzuschränken. 6. Als Nahrungsergänzungsstoff kann die Vormilch (Kolostrum) von Kühen empfohlen werden. (Schiffer)