Ein methodischer Ansatz zur Messung von Ermüdung an Büroarbeitsplätzen

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Völker, Ina
Veröffentlicht:Köln: 2015, 115 S., Lit.
Forschungseinrichtung:Deutsche Sporthochschule Köln / Institut für Physiologie und Anatomie
Hochschulschriftenvermerk:Köln, Dt. Sporthochsch., Diss., 2015
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Monografie
Medienart: Gedruckte Ressource
Dokumententyp: Graue Literatur Hochschulschrift Dissertation
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201608005418
Quelle:BISp

Abstract des Autors

Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit einem methodischen Ansatz zur Messung von Ermüdung an einem Büroarbeitsplatz. In der langen Geschichte der Ermüdungsforschung konnte bislang noch kein Goldstandard zur Messung von Ermüdung etabliert werden. Dies liegt zum einen daran, dass Ermüdung sich vielseitig äußert und zum anderen durch zahlreiche äußere sowie innere Faktoren beeinflusst wird. Das Ziel dieser Arbeit war es daher, ausgewählte Messmethoden auf Ihre Sensitivität für Ermüdung am Büroarbeitsplatz zu prüfen und darüber hinaus, Zusammenhänge zwischen unterschiedlichen Ermüdungsmanifestationen zu untersuchen, um nicht nur Teilkomponenten, sondern das Konstrukt Ermüdung als Ganzes zu verstehen. Diesem Forschungsinteresse wurde in den drei dieser Arbeit zugrunde liegenden Studien nachgegangen. Studie Nr. 1 prüft, ob mittels Posturografie Ermüdung an einem Büroarbeitsplatz abgebildet werden kann. Studie Nr. 2 und Nr. 3 prüfen Gleiches mittels einer Vielzahl anderer Messverfahren und untersuchen außerdem mit einem faktoranalytischen Ansatz ob es Zusammenhänge zwischen einzelnen Ermüdungsmanifestationen gibt. Hinsichtlich der Sensitivität der eingesetzten Messmethoden für Ermüdung an einem Büroarbeitsplatz hat sich herausgestellt, dass insbesondere die subjektiven Methoden Ermüdung adäquat abbilden konnten. Bei der Untersuchung auf Zusammenhänge zwischen den Messmethoden konnte einheitlich aufgezeigt werden, dass die subjektiv empfundene Ermüdung in keinem Zusammenhang mit objektiv erhobenen Parametern steht und sich subjektiv und objektiv erfassbare Ermüdungskomponenten folglich unabhängig voneinander manifestieren. Daraus lässt sich für die betriebliche Praxis schlussfolgern, dass zur Messung von leichter bis moderater Ermüdung an einem Büroarbeitsplatz subjektive Methoden angewendet werden sollten. Für die klinische Praxis ergibt sich aus den Ergebnissen ein Handlungsansatz, Patienten zu ermutigen, trotz starker Ermüdung im Alltag aktiv zu sein und die Intensität und den Umfang von Therapieinhalten weniger stark an die den Ermüdungszustand von Patienten zu koppeln.

Abstract des Autors

The present work presents a methodological approach to measure fatigue at an office workplace. During the long period of fatigue-research, no gold-standard for how to measure fatigue could be identified. This is due to the facts, that fatigue manifests itself in different manners and is affected by several internal and external factors. The aim of this thesis was therefore, to check different testing method´s sensitivity for fatigue at an office workplace and furthermore investigate relationships between different manifestations of fatigue, to apprehend the construct of fatigue entirely instead of focusing only on subcomponents. This aim was pursued in three studies. Study No. 1 checks if posturography is a suitable method to asses fatigue at an office workplace. Study No. 2 and No. 3 check the same for a multitude of other methods and furthermore use factoranalyses to explore relationships between different fatigue manifestations.
The results show, that especially the subjective methods are sensitive for fatigue at an office workplace. The factoranalyses revealed, that no relation between subjective and objective fatigue exists and thus subjective and objective fatigue manifest independently. For the practical application at companies the results imply that subjective methods should be used to asses low or moderate fatigue at office workplaces. For clinical practice, the results advocate to encourage fatigued patients to be active in their daily life. Moreover, therapists should link the intensitiy and extend of exercises less tight to the patients fatigue.