Lebensstiländerung in der medizinischen Rehabilitation am Beispiel von Freizeitsport übergewichtiger Rehabilitanden : eine 5-Jahres-Katamnese

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Autor:Brunk, Bettina
Veröffentlicht:Aachen: Shaker-Verlag (Verlag), 2013, 272 S., Lit.
Forschungseinrichtung:Universität Osnabrück / Fachgebiet Sport und Sportwissenschaft
Hochschulschriftenvermerk:Zugl.: Osnabrück, Univ., Diss., 2013
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Monografie
Medienart: Gedruckte Ressource
Dokumententyp: Hochschulschrift Dissertation
Sprache:Deutsch
ISBN:9783844021752
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201507006006
Quelle:BISp

Abstract des Autors

Die vorliegende empirische Arbeit führt zu einem vertieften Verständnis motivationaler, volitionaler und emotionaler Bedingungen der Veränderung des Gesundheitsverhaltens Freizeitsport im Anschluss an eine stationäre medizinische Rehabilitationsmaßnahme (Reha). Die Autorin bezog in ihre beiden Studien Rehabilitanden mit sozial-medizinischer Hauptdiagnose Adipositas, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, orthopädische Erkrankungen und Atemwegserkrankungen ein. Das gemeinsame klinische Merkmal aller Probanden ist Übergewicht. Zur Klärung ihrer Untersuchungsfragen wurden von der Autorin Variablen auf der Basis des sozial-kognitiven Prozessmodells gesundheitlichen Handelns (Schwarzer, 2004) erhoben und um Variablen zum emotionalen Befinden erweitert. Die Autorin zeigt anhand der Daten ihrer Längsschnittstudie, dass kognitive Prozesse der sportbezogenen Zielsetzung, Planung und Selbstwirksamkeitserwartung einer poststationären Veränderung des Freizeitsportverhaltens übergewichtiger Rehabilitanden vorausgehen, wie es das HAPA-Modell für gesundheitliches Handeln postuliert. Nach Datenlage kommt dabei dem kognitiven Prozess sportbezogener Selbstwirksamkeitserwartungen für die Phase der Initiative von Freizeitsport nach Reha ein besonderer Stellenwert zu. Den wesentlichen Einfluss der Phase der Initiative für die Entwicklung einer Lebensstiländerung unterstreichen weitere Befunde. Auch die Ergebnisse der Querschnittsstudie der Autorin mit drei von ihr experimentell induzierten Planungsinterventionen sprechen dafür, dass die Unterstützung der Entwicklung sportbezogener Planungskognitionen nicht ausreicht, um eine Veränderung des Freizeitsportverhaltens übergewichtiger Rehabilitanden positiv zu beeinflussen. Auf der Basis ihrer Studienergebnisse empfiehlt die Autorin den in der Rahe tätigen Sport-, Bewegungs- und Verhaltenstherapeuten, im direkten Kontakt mit den Patienten durch die Art und Weise therapeutischen Handelns die Entwicklung sportbezogener Selbstwirksamkeitserwartungen zu unterstützen und verweist hierzu unter anderem auf Möglichkeiten der sportbezogenen sozialen emotionalen Unterstützung nach Fuchs (1997). Die Ergebnisse der Längsschnittstudie unterstreichen darüber hinaus die handlungsregulierende Rolle des emotionalen Befindens übergewichtiger Patienten einer medizinischen Rehabilitationsmaßnahme für die poststationäre Entwicklung eines sportlich aktiveren Lebensstils.