Welche Masterstudiengänge wünschen sich Bachelorstudierende? : eine Befragung von Studierenden der Deutschen Sporthochschule Köln zu aktuellen und möglichen Studienangeboten

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Kleinert, Jens
Erschienen in:Impulse
Veröffentlicht:20 (2015), 1, S. 56-66
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Elektronische Ressource (online) Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:2192-3531
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201507004915
Quelle:BISp

Abstract

An Universitäten sind 56.4 % aller Studienangebote Masterprogramme. An der Deutschen Sporthochschule (DSHS) Köln bestanden im WS 2014/15 fünf konsekutive Bachelor- und sieben Masterstudiengänge. Während die Anzahl der Programmangebote ausgeglichen erscheint, ist die Anzahl der im WS 2014/15 eingeschriebenen Masterstudierenden (n = 721; ohne Lehramt) jedoch im Verhältnis zu den Bachelorstudierenden (n = 2.431; ohne Lehramt) eher klein: Der Anteil der Masterstudienplätze an der DSHS liegt bei 22.9 %. Auch landesweit ist das Angebot an Masterstudienplätzen angesichts einer hohen Nachfrage zu gering — eine Tatsache, die dazu führte, dass die Landesregierung finanzielle Unterstützung für ein spezifisches Förderprogramm des Landes NRW zur Verfügung stellt, das auf die Erhöhung der verfügbaren Masterstudienplätze abzielt. Für die Entwicklung der Studiengänge an der DSHS ergeben sich aus der beschriebenen hochschulpolitischen Sachlage heraus für die nächsten Jahre zwei wesentliche Entwicklungsziele: Zum ersten gilt es, das Angebot an Masterstudienplätzen auszubauen. Die bestehenden Studienplätze können nur zu einem geringen Teil die Anfrage abdecken. Eine Zunahme an Studienplätzen kann gleichermaßen durch eine Erhöhung der Plätze in bestehenden Angeboten und durch eine Erhöhung der Anzahl von Angeboten (d. h. durch neue Masterstudiengänge) erreicht werden. Zum zweiten müssen bestehende und zukünftige Masterstudiengänge an der DSHS in Hinsicht auf unterschiedliche Kriterien geprüft und bewertet werden. Eines dieser Kriterien ist der Studienwunsch von Bachelorstudierenden, d. h. die Absicht dieser Studierenden, nach Abschluss ihres B.A.-Studiums einen (bestimmten) Master anzuschließen. Die Vergangenheit der bisherigen Masterangebote zeigt dahingehend ein extrem unterschiedliches Bild. Es stellt sich demnach die Frage, ob eine Aufstockung des bestehenden Angebots oder die Schaffung neuer Angebote Studierendenwünsche besser oder ergänzend abdecken und in der Entwicklung der Studiengänge berücksichtigt werden sollten. Neben dem Kernkriterium des Interesses der Studierenden gilt es für die Gestaltung der Angebotsentwicklung grundsätzlich auch andere Kriterien zu berücksichtigen, beispielsweise die Entwicklung des Arbeitsmarktes, die Rolle von Studiengängen im Rahmen international ausgerichteter Biografien und letztlich auch die in Evaluationen (bzw. Rezertifizierungen) gemessene Güte eines Studiengangs. Die Erfassung der Wünsche und der Studienabsichten von Bachetor-Studierenden in Hinsicht auf ein zukünftiges Masterstudium ist dem Vorhergehenden nach eine zentrale Kennziffer in der Planung zukünftiger Studienangebote. Daher führte das Prorektorat Studium und Lehre eine Befragung an Bachelorstudierenden der DSHS durch. Die Befragung hatte einerseits das Ziel, die Wünsche der Studierenden der DSHS mit dem bestehenden oder einem zukünftig möglichen Angebot in Beziehung zu bringen. Andererseits sollten bestehende und zukünftig denkbare Angebote hinsichtlich des Studierendenwunsches in Relation gebracht werden. Der Hintergrund dieser Zielstellungen ist insbesondere die zukünftige Entwicklung der Masterstudiengänge an der DSHS. Die Daten der Untersuchung zeigen, dass die DSHS mit den dargestellten Herausforderungen im Hochschulentwicklungsplan 2020 auf dem richtigen Weg ist. Dies betrifft sowohl die Entscheidung, sich am Masterprogramm des Landes zu beteiligen, als auch die Zielstellung, die Gesamtheit der angebotenen Masterprogramme nicht nur zu erhöhen, sondern auch in ihrem konkreten Angebot kritisch zu betrachten. Trotz dieser grundkritischen Haltung zeigt die Befragung, dass die aktuell angebotenen Master einen sehr großen Teil der Studierendenwünsche abdecken. Die bisherigen Entwicklungsarbeiten im Aufbau von Masterstudiengängen werden hiermit im Wesentlichen bestätigt beziehungsweise gestützt. Gestützt wird auch der augenblickliche Weg, den die DSHS mit neuen Mastern geht. Die im ersten Entwicklungsschritt ausgewählten Master („Psychology in Sport & Exercise“ und „Sports Development“) werden im Verhältnis zu anderen neuen Angeboten signifikant besser bewertet oder häufiger angefragt. Auch die enge Verknüpfung des M.A. „Sports Development“ mit dem bestehenden M.A. „Sports Management“ lässt sich mit den Daten nachzeichnen. Schließlich ist es Aufgabe der Systemakkreditierung der Hochschule, bei Rezertifizierungsprozessen insbesondere Master mit schwächerer Nachfrage (z.B. „Sport- und Bewegungsgerontologie“, „Sport, Medien und Kommunikationsforschung“) hinsichtlich ihres Studierendenprofils zu hinterfragen. Auch der kompetitive Vergleich mit möglichen Alternativangeboten darf hierbei angesichts begrenzter Ressourcen nicht außer Acht gelassen werden. In jedem Fall bieten Analysen wie die vorliegende zwar eine empirische und quantitative Basis für hochschulpolitische Entscheidungen, sie ersetzen jedoch keinesfalls die weiterführende, reflektierende Arbeit unter Einbezug vieler Beteiligten und externen Sachverstandes. Schiffer (unter Verwendung wörtlicher Textpassagen)