Köln und die internationalen Beziehungen im Fußballsport von 1933 bis 1945

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Havemann, Nils
Erschienen in:Siegen für den Führer : der Kölner Sport in der NS-Zeit
Veröffentlicht:Köln: Emons Verl. (Verlag), 2015, S. 242-257, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201506004385
Quelle:BISp

Abstract

Als Folge gesellschaftlicher Veränderungen konnte sich in der Weimarer Republik der Fußball als massenkulturelles Phänomen im Spiegel unterschiedlicher “Identifikationsbedürfnisse“ endgültig durchsetzen. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) machte sich angesichts des raschen Aufstiegs des Sportspiels auch dessen wirtschaftliches Potential zu Nutze. Auf der Jagd nach Devisen fanden - unter dem sportpolitischen Deckmantel der Völkerverständigung - in den 1920er Jahren zahlreiche internationale Begegnungen sowohl auf Vereins- als auch auf Länderspielebene auch deshalb statt, weil es die liberale Marktwirtschaft der Weimarer Republik zuließ. Bereits in der Kaiserzeit war erkennbar, welche politischen Ansprüche in diese Sportart hineingetragen werden können (“Fußball zu Stärkung der Wehrkraft“). Das nutzten auch die Nationalsozialisten nach der Machtübernahme im März 1933 aus. Zunächst wurde dieser den vorrangig kommerziellen Interessen geschuldete Internationalismus des DFB von den Nationalsozialisten kritisch betrachtet, allerdings sah man schnell ein, dass der Fußball auch einen konjunkturellen und beschäftigungspolitischen Wert besaß. Nach dem Nürnberger Reichsparteitag 1936 veränderten die Nationalsozialisten ihren Kurs gegenüber dem DFB: nun trachtete das NS-Regime ausschließlich danach, über internationale Wettkämpfe im In- und Ausland ein positives Bild von seinen Zielen zu vermitteln. Vor diesem Hintergrund geht Verf. auf die sportpolitische und wirtschaftliche Bedeutung internationaler Sportbegegnungen in der Weimarer Republik und im Dritten Reich der Stadt Köln näher ein: 1. “Köln in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts: keine Fußballhochburg“; 2. “Köln als Austragungsort von Länderspielen.“ Lemmer