Abstract

Die gerade im Sportunterricht deutlich zum Ausdruck kommende Heterogenität der Schüler hinsichtlich Körperlichkeit, motorischer Kompetenzen und Einstellungen zum Sporttreiben ist oftmals Auslöser für dynamische Aus- und Abgrenzungsphänomene unter den Schülern. In diesem Beitrag wird eine multimethodische Untersuchung im Sportunterricht der Sekundarstufe I vorgestellt, bei der folgende Fragestellungen im Mittelpunkt standen: Wie werden Anerkennung und Missachtung im Sportunterricht unter den Schülern vermittelt? In welchen sportdidaktischen Situationen tauchen Anerkennungs- und Missachtungsprozesse auf? Inwiefern begünstigt das Lehrerverhalten Missachtungsprozesse unter den Schülern? Verf. skizziert das Untersuchungsdesign und erläutert zentrale Ergebnisse. Es wurden vier sportunterrichtliche Kontexte identifiziert, in denen Anerkennung und Missachtung besonders deutlich in Erscheinung treten (eigenverantwortliche Arbeit in Kleingruppen, Szenen des Helfens, Situationen der Gruppenbildung/Partnerfindung sowie Bewegungsspiele, in denen Gefangene wieder befreit werden müssen). Aus den Ergebnissen werden sportdidaktische Konsequenzen zur Vermeidung von Missachtungserfahrungen abgeleitet. Messerschmidt