Variabilität der Eversionsbewegung beim Laufen unter Feld- und Laborbedingung

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Dannemann, Anna; Oriwol, Doris; Maiwald, Christian
Erschienen in:Neue Ansätze in der Bewegungsforschung : Jahrestagung der dvs Sektion Biomechanik vom 13. - 15. März 2013 in Chemnitz
Veröffentlicht:Hamburg: Feldhaus, Edition Czwalina (Verlag), 2014, S. 46-52, Lit.
Forschungseinrichtung:Deutsche Vereinigung für Sportwissenschaft / Sektion Biomechanik
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201505003469
Quelle:BISp

Abstract

Die biomechanische Charakterisierung einer Bewegung wird häufig durch einen charakteristischen Parameter einer gemessenen Zeitreihe (im Folgenden als Messgröße bezeichnet) realisiert. Bei wiederholten Messungen führt die natürliche Variabilität einer Bewegungsausführung zu Schwankungen der jeweiligen Messgröße. Diese wird in vielen Studiendesigns vorrangig als Störgröße interpretiert und erschwert aus statistischer Sicht die Schätzung des wahren Werts eines Probanden (Allen & Yen, 1979). Je größer die Variabilität einer Bewegung ist, desto mehr Messwiederholungen sind erforderlich, um das Bewegungsverhalten eines Probanden durch die jeweilige Messgröße mit hinreichender Genauigkeit überhaupt beschreiben zu können. Zur Charakterisierung der Laufbewegung werden in der Sportbiomechanik häufig Laborstudien durchgeführt. Die Messsituation zeichnet sich durch gut reproduzierbare Bedingungen aus, unterliegt allerdings starken räumlichen und zeitlichen Limitierungen. Die räumlichen Einschränkungen führen zu einer ständigen Anlauf- und Abbremsbewegung und somit zu einer Modifikation der ursprünglich zyklischen, alternierenden Bewegungsabfolge hin zu einer intervallartigen, wenig kontinuierlichen Sequenz von Laufschritten. Aus wiederholten kurzen Laufsequenzen werden üblicherweise nur wenige Abrollvorgänge vermessen und in Form der Ausprägung charakteristischer Messgrößen analysiert (Oriwol, Milani & Maiwald, 2012). Die Zusammenfassung der dieser Praxis zu Grunde liegenden Annahme lautet, dass die Laufbewegung eines Probanden durch wiederholte Messung von Ausschnitten kurzer Laufsequenzen im Labor und der daraus abgeleiteten Bildung von Messgrößen valide operationalisiert werden kann. Diese Untersuchung hat als zentrale Frage, inwiefern diese Annahme korrekt ist. Konkret stellt sich die Frage. ob die kontinuierliche Laufbewegung, wie sie in natürlicher Umgebung abläuft, unter Laborbedingungen und mit nur wenigen ausgewählten Schritten überhaupt ausreichend charakterisiert werden kann. Des Weiteren soll untersucht werden, ob eine begrenzte Auswahl von maximal 100 Schritten aus Feldmessungen ausreicht, um den Probanden adäquat abzubilden. Einleitung