Sportwissenschaft als Kirche der Vernunft und ihre Gläubigen : die normativen Grundlagen wissenschaftlicher Rationalität

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Autor:Emrich, Eike; Pitsch, Werner
Veröffentlicht:Saarbrücken: 2014, 22 S., Lit.
Beteiligte Körperschaft:Universität Saarbrücken / Sportwissenschaftliches Institut; Europäisches Institut für Sozioökonomie
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Monografie
Medienart: Elektronische Ressource (online) Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schriftenreihe:Diskussionspapiere des Europäischen Instituts für Sozioökonomie e.V., Band 10
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201501000743
Quelle:BISp

Abstract des Autors

In der Sportwissenschaft, die als angewandte Wissenschaft im Kalten Krieg die Überlegenheit des jeweiligen Blocks symbolisch auf dem Felde des Sports ermöglichen und stützen sollte, war es von jeher schwierig, den Grundsätzen des Ethos der Forschung uneingeschränkt und bedingungslos zu folgen. Diese Erwartungen der sogenannten Praxis an die universitäre Sportwissenschaft erhöhen im Konzert mit den zunehmenden Außensteuerungen der Universität die Chance, dass affirmative Befunde geliefert werden. In diesem Spannungsgeflecht reduziert eine strenge Orientierung an den CUDOS-Normen Mertons (1985) die Chancen auf affirmative Befunde, gleichzeitig aber ist auch die Chance auf innerwissenschaftliche Anerkennung im Verhältnis zu vielen anderen universitären Wissenschaftsdisziplinen reduziert. Insofern ist eher die Verwendung der Zeit für den Konsum medialer Anerkennung bzw. der Anerkennung der sportlichen Praxis zu erwarten als vergleichsweise der Konsum von Zeit für die Produktion wissenschaftsinterner Anerkennung. Gleichzeitig wird durch eine zunehmende Außensteuerung der Universitäten dieses Streben um Aufmerksamkeit ebenfalls funktionell auch zur Sicherung der Ressourcen um an den CUDOS-Normen orientiert arbeiten zu können. Basierend auf Parallelen zwischen Wissenschaft und Religion wird die Ökonomie der Religion auf das Handlungsfeld „Wissenschaft“ angewandt. Unterschiedliche Verhaltensweisen je nach dem Stand der wissenschaftlichen Karriere sowie spieltheoretisch unterschiedliche Formen der Anpassung an diesen anomischen Zustand werden damit erklärbar. Verf.-Referat