Zum Wert des Sports aus ökonomischer Perspektive

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Herausgeber:Breuer, Christoph; Mutter, Felix
Veröffentlicht:Köln: 2013, 175 Bl., Lit.
Forschungseinrichtung:Deutsche Sporthochschule Köln / Institut für Sportökonomie und Sportmanagement
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Monografie
Medienart: Elektronische Ressource (online) Gedruckte Ressource
Dokumententyp: Graue Literatur
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201409009352
Quelle:BISp

Einleitung

Der Sport in Deutschland besitzt zweifelsohne einen hohen sozialen Wert. Entsprechend besteht kein Mangel seitens der von Staat, Politik und Sportorganisationen reklamierten Gemeinwohlfunktionen des Sports bzw. einer darauf spezialisierten Programmatik. So finden sich etwa Annahmen einer Integrations-, Sozialisations-, Repräsentations- und Gesundheitsfunktion des Sports in vielen Dokumenten und wurden bereits aus soziologischer Perspektive geprüft (z.B. Rittner & Breuer, 2004). Die Frage, was der Sport für die Gesellschaft schafft, ist jedoch noch nicht hinreichend beantwortet. Öffentliche Unterstützungsleistungen für den Sport und Investitionen in den Sport erfordern heute zunehmend auch eine ökonomische Betrachtung. Dabei geht es weniger nur um den Umstand, dass Sport positive Externalitäten mit sich bringt, somit auch Sportinaktive vom Sporttreiben anderer profitieren (z.B. durch einen größeren gesellschaftlichen Zusammenhalt) und daher der gesellschaftliche Wert des Sports höher ist als die aggregierten individuellen Wertzuschreibungen durch die Sportaktiven, was wiederum eine Subventionierung von Teilen des Sports begründet (ausführlich: Breuer & Hallmann, in Druck). Bei der Diskussion um den Wert des Sports und damit implizit um öffentliche Unterstützungsleistungen für den Sport und Investitionen in den Sport stehen vielmehr Fragen um den ökonomischen Wert im Mittelpunkt. Es geht also um die Frage inwieweit der Sport in Deutschland einen volkswirtschaftlichen und sozialen Mehrwert generiert bzw. Investitionen in den Sport eine ökonomische und soziale Rendite erbringen. Damit ist die Zielsetzung dieser Arbeit benannt. Der einschlägige Forschungsstand zum Wert des Sports soll aus ökonomischer Sicht aufgearbeitet und verdichtet werden, so dass ein schlüssiges Gesamtbild entsteht. Dabei berücksichtigt diese Arbeit die klassische volkswirtschaftliche Betrachtung ökonomischer Effekte, geht jedoch über diese hinaus, da ein großer Teil der Wertschöpfung des Sports gerade nicht durch eine klassische volkswirtschaftliche Herangehensweise erfasst werden dürfte. So berücksichtigt die klassische volkswirtschaftliche Herangehensweise etwa die Bedeutung des Produktionsfaktors Ehrenamt nicht hinreichend. Ähnliches dürfte für den sozioökonomischen Wert gelten (z.B. ökonomischer Bildungswert, Gesundheitswert, Integrationswert). Es geht im Folgenden somit eine ganzheitliche ökonomische Betrachtung des Anteils des Sports am Wirtschafts- und Steueraufkommen, am Arbeitsmarkt sowie um die auch in der Diskussion um Sportgroßveranstaltungen politisch wichtiger werdende Frage nach Umwegrentabilitäten: Inwiefern generieren Investitionen in den Sport einen sozioökonomischen Mehrwert? Einleitung