Transfermethoden der deutschen Prävention und Gesundheitsförderung : eine Expertenbefragung im Förderschwerpunkt Präventionsforschung (BMBF)

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Kliche, Thomas; Post, Manuela; Pfitzner, Rebecca; Plaumann, Martina; Dubben, Svenja; Nöcker, Guido; Walter, Ulla
Erschienen in:Das Gesundheitswesen
Veröffentlicht:74 (2012), 4, S. 240-249, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Elektronische Ressource (online) Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0941-3790, 1439-4421
DOI:10.1055/s-0031-1275710
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201409009011
Quelle:BISp

Abstract

Ziel der Studie: Die Expertenbefragung untersuchte Verbreitung und Nützlichkeit von Transfermethoden für die praktische und gesellschaftliche Nutzung von Präventionsforschung. Material und Methoden: 302 Expert/-innen aus den 70 Teilprojekten im BMBF-Förderschwerpunkt „Präventionsforschung“ erhielten einen Fragebogen über die in ihren Projekten eingesetzten Transfermethoden zur Aufbereitung, Bekanntmachung und Umsetzung der Projekterträge und über die Nützlichkeit dieser Verfahren. Fragebögen übersandten 130 Fachleute (43%) aus 59 Teilprojekten (84,3%). 40% der Befragten waren Praxispartner, 60% kamen aus der Forschung. Neben deskriptiven Auswertungen wurden diese Gruppen varianzanalytisch verglichen. Ergebnisse: Die Expert/-innen verfügten über ein breites Spektrum an Transfermethoden. Umsetzungshürden sahen sie neben knappen Mitteln in der Unübersichtlichkeit von Prävention und Gesundheitsförderung. Naturgemäß dominierte die Verbreitung durch wissenschaftliche Kanäle (Tagungen, Fachjournale) und Internet-Auftritte. Zur Aufbereitung von Projektergebnissen dienten am häufigsten Manuale und Handreichungen für Multiplikatoren. Als Umsetzungshilfen nutzten über zwei Drittel der Projekte Fortbildungen für Anwender, banden Fachleute aus der Praxis ein oder gingen feste Kooperationsvereinbarungen mit wichtigen Trägern ein. Die meisten eingesetzten Transfermethoden wurden als nützlich bewertet, doch fielen auch einige günstig beurteilte, aber vergleichsweise selten eingesetzte Ansätze auf, u. a. bei gesundheitsökonomischen Argumenten sowie solche Methoden, die zugleich der Qualitätssicherung bei breiter Einführung dienen. Zwischen Forscher/-innen und Praxispartnern zeigten sich dabei praktisch keine Einschätzungsunterschiede. Schlussfolgerung: Nach diesen aktiven Vorbereitungen für eine breite Anwendung seitens der Wissenschaft sollten Träger und politische Akteure den Transfer der Präventionsforschung weiter unterstützen. Wirkungsvolle, qualitätsgesicherte Programme sollten dabei Vorrang haben. Die Forschung kann ihrerseits gesundheitsökonomische Erkenntnisse und die Qualitätssicherung wirkungsvoller Interventionen ausbauen. Die breiten verfügbaren Kompetenzen zu Transfermethoden in PGF können systematisch weiterentwickelt und weitergegeben werden. Verf.-Referat

Abstract

Aim of the study: This expert survey analyzed the application and perceived usefulness of knowledge transfer methods for disease prevention and health promotion research. Methods: 302 experts from 70 administratively distinct projects sponsored under the German federal prevention research program received a questionnaire on transfer methods used for preparation, dissemination and implementation of their project results and the perceived expediency of these methods. 130 experts (43%) from 59 projects (84.3%) responded. 40% were cooperation partners from health care suppliers or practitioners, and 60% worked in research institutions. Descriptive statistics and ANOVA were used for data analysis. Results: The experts had wide range of transfer methods at their disposal. The main implementation barriers were scarce funding and the complexity of disease prevention and health promotion programs. The predominant channels of dissemination were scientific media (congresses, journals) and the Internet. Manuals and handouts were the most common methods of processing of research results for facilitators. Regarding implementation, two-thirds of the projects conducted user training, integrated experts in program development, and co-operated with important institutions. Most of the transfer methods implemented were perceived as useful, but some rated as useful were rarely used, e. g. health economics and quality assurance in wide-scale rollout. There were no substantial rating differences between experts from research and user institutions. Conclusions: In view of the fundaments for the broad application of knowledge transfer technologies laid by prevention scientists, health care suppliers and decision-makers should support the transfer of prevention research, and precendence should be given to evidence-based programs with quality assurance in the implementation stages. Prevention researchers, in turn, should further develop health economics evidence and quality assurance for effective interventions. The rich skills available for knowledge transfer in disease prevention and health promotion can be systematically developed and disseminated in the future. Verf.-Referat