Schalke 04 gegen Borussia Dortmund: 1947 - 2007 : Mythos und/oder Wirklichkeit des Revierderbys

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Luh, Andreas; Nierhaus, Paul
Erschienen in:SportZeiten
Veröffentlicht:13 (2013), 3, S. 7-39, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:1617-7606
Schlagworte:
Fan
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201409008477
Quelle:BISp

Abstract

Verf. untersuchen sport- und regionalhistorisch sowie medienanalytisch die Frage, seit wann die sportlich-fußballerische Auseinandersetzung zwischen Schalke 04 und Borussia Dortmund als „Revierderby“ mit besonderer emotionaler Qualität wahrgenommen wurde. Zur Fragestellung gehören auch Untersuchungen zur Entwicklung der Identitätsbildung im Ruhrgebiet und zur Veränderung der öffentlichen Wahrnehmung durch soziökonomischen Wandel und Entwicklungen in der Organisation des Spitzenfußballs und der Sport-Medienkultur. Presseberichte implizieren, dass es zwischen den beiden Vereinen eine historisch bis in die Frühzeit des deutschen Fußballs zurückreichende, emotionalisierende und polarisierende Derby-Mentalität gegeben habe. Mithilfe regional- und sporthistorischer Befunde und einer systematischen Medienanalyse der Sportberichterstattung der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“ über ausgewählte sportliche Begegnungen in den Jahren 1947, 1957, 1977, 1997 und 2007 stellen Verf. fest, dass ein „Revierderby“ im Bewusstsein der Bevölkerung des Ruhrgebiets erst seit den 1980er Jahren empirisch nachweisbar ist. Bis dahin stand eine rein sportlich orientierte Konkurrenz und positive Rivalität zweier benachbarter Städte in Westfalen im Vordergrund. In den 1990er Jahren sei zudem die Entstehung eines medienträchtigen und künstlich geschaffenen Mythos über die Existenz eines Revierderbys seit den Gründungszeiten der beiden Vereine zu beobachten, der bis heute wachgehalten und weiter fortgeschrieben wird. Ruland