Die Olympischen Spiele in Berlin in den Augen einer Zeitzeugin : Gespräch mit Elfriede Kaun, der Bronzemedaillengewinnerin im Hochsprung

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Joch, Winfried
Erschienen in:Zeiten für Helden - Zeiten für Berühmtheiten im Sport : Reflektionen der 9. Hoyaer Tagung Sportstars, Helden und Heldinnen ; Veränderungen in der Darstellung berühmter Sportler und Sportlerinnen in den Massenmedien
Veröffentlicht:Münster: Lit-Verl. (Verlag), 2014, S. 113-121, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201408008132
Quelle:BISp

Abstract

Elfriede Rahn-Kaun (1914-2008) errang am 9. August bei den Olympischen Spielen 1936 in Berlin die Bronzemedaille im Hochsprung, damals noch unter ihrem Geburtsnamen Elfriede Kaun. Sie gehörte neben der Jüdin Gretel Bergmann und der Bremerin Dora Ratjen (die sich nach den Europameisterschaften 1938 in Wien allerdings als Mann herausstellte) zu den im 3. Reich herausragenden deutschen Hochspringerinnen. Sie gewann als letzte Zeitzeugin mit der damaligen Frauen-Leichtathletik-Mannschaft 2 Gold-, 2 Silber und 3 Bronzemedaillen. Ihre Leben veränderte sich nach dem Gewinn der Bronzemedaille auf einen Schlag. In einem persönlichen Gespräch mit Elfriede Kaun zeichnet Verf. die Sichtweise und Empfindung einer erfolgreichen Athletin über das nationalsozialistische Deutschland nach, die sich im Spannungsfeld der politischen Machtverhältnisse und der Instrumentalisierung des Sports zwar vordergründig unterordnen musste, jedoch nicht bereit war, freundschaftliche Beziehungen zu ihren jüdischen Sportkameradinnen aufzugeben. In ihren Erinnerungen macht Elfriede Rahn-Kaun deutlich, dass sie damals als junges Mädchen politisch noch zu unreif war, um auch gerade wegen ihrer “subjektiven Befangenheit“ das nationalsozialistische System durchschauen zu können. Lemmer