Nutzung der Atemgasanalyse zur Bestimmung technischer und metabolischer Fähigkeiten bei Schwimmerinnen und Schwimmern im Leistungssport

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Autor:Bremer, Chris-Carol
Gutachter:Braumann, Klaus-Michael; Püschel, Klaus; Meyer, A.
Veröffentlicht:Hamburg: 2003, 134 S., Lit.
Forschungseinrichtung:Universität Hamburg / Fachbereich Medizin
Hochschulschriftenvermerk:Hamburg, Univ., Diss., 2003
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Monografie
Medienart: Elektronische Ressource (online) Gedruckte Ressource
Dokumententyp: Hochschulschrift Dissertation Graue Literatur
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201404003655
Quelle:BISp

Abstract

Es gibt im Schwimmsport verschiedene Methoden, die Leistungsfähigkeit und Ökonomie zu messen, dazu zählen die Laktatdiagnostik, welche aerobe und anaerobe metabolische Fähigkeiten bestimmt, sowie die Spiroergometrie, die eine Bestimmung der maximalen Sauerstoffaufnahme und technischer Fähigkeiten erlaubt. Die vorliegende Studie soll durch eine individuelle Zuordnung von metabolischer Leistung und Schwimmgeschwindigkeit ein Maß für die Ökonomie der Schwimmbewegung identifizieren, welches im Sinne der Leistungsdiagnostik nutzbar ist. Dazu wurden 23 Leistungsschwimmer (16,7 ± 3,5 Jahre; 15 weiblich, 8 männlich) an zwei verschiedenen Tagen innerhalb einer Woche einem Stufentest im Schwimmkanal mit 3minütiger Belastungsdauer und jeweils 1minütiger Pause im Freistilschwimmen (Kraul) unterzogen. Die Geschwindigkeit wurde von zu Beginn 1,01 m/s um jeweils 0,09 m/s bis zum Belastungsabbruch oder maximal 1,55 m/s gesteigert. Der Sauerstoffverbrauch und die Blutlaktatkonzentrationen wurden für jede Geschwindigkeitsstufe gemäß PO2 = (4,940*RQ + 16,040) * VO2-netto / 60 bzw. Plac = ([Lacexerc] – [Lacrest]) * 60 * Mmass / texerc in metabolische Leistung umgerechnet. Es ergab sich eine hochsignifikante Beziehung der Form P = ALBM* vb+1 (p<0,001). Die Faktoren ’ALBM’ und ’b’, welche die individuelle Veränderung der Ökonomie in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit beschreiben, wurden zu einem Technikindex (ZT) zusammengefasst, welcher 47% der Varianz der Bestleistung über 200m Freistil erklärt. Der Index (ZT) zeigt außerdem signifikante bzw. hochsignifikante Unterschiede für die bessern Schwimmer der Gruppe im Vergleich zu den durchschnittlichen und schlechteren Schwimmern. Der Technikindex (ZT) ist ein verlässlicher Parameter, um die Ökonomie der Schwimmbewegung zu beschreiben und kann leistungsdiagnostisch sowohl für Längs- als auch Querschnittsuntersuchungen genutzt werden. Die Ergebnisse unterstreichen die herausragende Bedeutung der Ökonomie (Technik) im Schwimmensport und belegen die individuell unterschiedliche Veränderung der Ökonomie mit der Geschwindigkeit. Für das Training bedeutet dies, dass statt großer Trainingsumfänge vor allem die technisch hochwertige Ausführung der Schwimmbewegung im Hochgeschwindigkeitsbereich angestrebt werden sollte. Verf.-Referat

Abstract des Autors

In swimming different measures are known to determine performance and economy
including lactate tests for the assessment of aerobic and anaerobic metabolic capacity as well as spiroergometric tests for maximum oxygen consumption and technical skill. The current study aims to identify reliable parameters which describe the economy of swimming and can be used for performance evaluation and tracking on an individual level. 23 competitive swimmers (16.7 ± 3.5 years; 15 female, 8 male) performed two identical exercise protocols in a swimming flume on separate days within one week swimming freestyle (front crawl). 3 minute exercise periods were followed by 1 minute of rest, starting at 1.01 m/s and escalating in steps of 0.09 m/s until exhaustion. Oxygen consumption and blood lactate levels for each velocity step were converted to metabolic power output according to PO2 = (4.940 *RQ + 16.040) * VO2-netto / 60 respectively Plac = ([Lacexerc] – [Lacrest]) * 60 * Mmass / texerc. The resulting function P = ALBM* vb+1 (p<0.001) was highly significant. The factors ’ALBM’ and ’b’, which characterize the individual change in economy with swimming speed, were combined to a ‘technique index’ (ZT) which explains 47% of the variance of the best performance in the 200m freestyle event. The Index (ZT) showed significant differences for the better swimmers of the group compared to average (p < 0.05) and below average swimmers (p < 0.001).
The index (ZT) proved a reliable parameter to evaluate and track the economy of individual swimming motions. The results demonstrate the outstanding importance of swimming economy (technique) for race performance and the individual change of economy with swimming speed. In conclusion training objectives should focus more on high quality execution of technical requirements at high swimming speeds as opposed to volume and distance. Verf.-Referat