Fit in den Winter : Chancen für polysportive Konzepte

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Kerschbaumer, Philipp
Erschienen in:Bewegungserziehung
Veröffentlicht:66 (2012), Sonderheft Wintersportwochen, S. 11-19, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:1726-4375
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201401000376
Quelle:BISp

Abstract

Oft wird die Veranstaltung „Schulskikurs“ mit der Problematik des hohen Verletzungsrisikos in Verbindung gebracht und in letzter Zeit auch häufig boykottiert. Es wird über Unfallstatistiken diskutiert und auf die hohen absoluten Unfallzahlen im Skisport hingewiesen. Dabei wird aber vergessen, dass Österreich (noch immer) eine Wintersportnation ist. Es gibt kaum eine andere Sportart, die von so vielen Menschen betrieben wird. Fließt diese Tatsache in die Statistik ein und berechnet man das tatsächliche Verletzungsrisiko (= Sportunfälle pro 1000 Ausübender), so erkennt man, dass das Verletzungsrisiko beim Skifahren weitaus geringer ist als bei Sportarten wie Volleyball, Handball, Squash oder auch Fußball. Statistisch ausgedrückt bedeutet dies, dass pro 14 gefahrenen Skitagen im Jahr alle 35 Jahre (!) eine Verletzung vorkommt. Nichtsdestotrotz hängt das Verletzungsrisiko auch immer mit der körperlichen Fitness zusammen. Nicht selten fahren Schüler/innen auf Schulskikurs, ohne vorher dafür entsprechend vorbereitet zu werden. Dabei bietet sich gerade im Bereich des Skisports eine Vielzahl an Möglichkeiten an, um sich polysportiv und dennoch skispezifisch zu betätigen. Vor allem in der Schule sollten Verf. zufolge vermehrt moderne Methoden zum Einsatz kommen, welche auf eine umfangreiche polysportive und koordinativ hochwertige Ausbildung der Schüler/innen achten. Die koordinativen Grundfähigkeiten müssen dabei im Schulalltag besondere Berücksichtigung erfahren, da diese die Basis jeglicher motorischer Fertigkeit darstellen. Eine vielfältige Bewegungserfahrung in jungen Jahren ist besonders wichtig, und es sollte aus diesem Grund nicht zu früh auf eine Spezialisierung (auch nicht in Schwerpunktschulen) übergegangen werden. Vielfältigkeit, Spaß und Bewegungserfahrung müssen die Devisen in der Schule sein. Wird abwechslungsreich kombiniert und variiert, so wird der Körper dementsprechend gefordert. Bei all diesen Überlegungen spielt aber auch die kognitive Leistungsfähigkeit eine große Rolle. Die von Horst Lutz zusammen mit dem Skistar Felix Neureuther entwickelte Übungsreihe (Life Kinetik®) trägt dem Rechnung und ist mit Sicherheit für die Schule adaptierbar. Neben unzähligen in der Schule anwendbaren Koordinations- und Gleichgewichtsspielen sind aus der Sicht von Verf. vor allem Inline-Skaten, Mountainbiken und die Trendsportart Slacklinen besonders gut geeignet, um Schüler/innen polysportiv auf den Winter vorzubereiten. Der Bike-Sport fördert die Kraftausdauer und die Schnellkraft der Beine. Außerdem können sehr positive Effekte hinsichtlich der Geschwindigkeitsgewöhnung und Gleichgewichtsregulation erzielt werden. Inlineskating bietet neben Grundlagen- und Kraftausdauertraining sehr spezifische Übungsformen. Viele Bewegungsmuster ähneln jenen im Skisport. Slacklinen hat sich in den letzten Jahren zu einem regelrechten Hype entwickelt und bietet Koordinations- sowie Gleichgewichtsschulung auf äußerst vielseitige Art und Weise. Es ist wichtig, solche Trends vermehrt in den Schulsport einzubinden. Neben den genannten Vorteilen der einzelnen Sportarten haben sie eines gemeinsam: Der Spaß und die Freude an der Bewegung können in den Mittelpunkt gestellt werden. Vor diesem Hintergrund stellt Verf. einige Übungs- und Spielformen vor, die sowohl in der Schule und im Verein als auch als Inhalt einer gesamten Sportwoche oder auch innerhalb einer Einzelstunde einsetzbar sind. Schiffer (unter Verwendung wörtlicher Textpassagen)