Auf den Lehrer kommt es an?! : Kompetenzniveau nach dem Sportlehramtsstudium

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Meier, Stefan
Erschienen in:Impulse
Veröffentlicht:18 (2013), 1, S. 34-39
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Elektronische Ressource (online) Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:2192-3531
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201308005666
Quelle:BISp

Abstract

Die Orientierung am Output und damit an den (Leistungs-)Ergebnissen von Bildungsprozessen scheint in unserem Bildungssystem zur allgegenwärtigen Selbstverständlichkeit geworden zu sein. Standards und Kompetenzen sind die Währung dieser Outputorientierung. So werden einerseits die Qualität des Bildungssystems insgesamt sowie andererseits die an ihm beteiligten Akteure daran gemessen. Hierdurch können potenzielle Stärken und Schwächen des Bildungssystems ausfindig gemacht werden. Zugleich werden die „Stellschrauben“ zur Bestätigung bzw. Verbesserung selbiger indiziert. Dies gilt auch für die in der Lehrerbildung zu erwerbenden Kompetenzen, hat man doch die pädagogische Hoffnung, dass kompetentere Lehrkräfte höhere Lernergebnisse bei den Schülerinnen und Schülern erzielen. Insbesondere für die jüngere Vergangenheit können hier rege Forschungsaktivitäten festgestellt werden. Wieder einmal heißt es: Auf den Lehrer kommt es an. In diesen Kontext ist auch die Diskussion um die Qualität und Wirkung der Sportlehrerbildung einzuordnen. Jedoch muss diesbezüglich festgehalten werden, dass weder konkrete Kompetenzvorstellungen oder gar -modelle für Sportlehrkräfte existieren, noch Klarheit darüber herrscht, wie kompetenzorientierter Sportunterricht zu gestalten ist. Insbesondere für die Sportlehrerbildung muss daher konstatiert werden, dass die der Outputorientierung beigemessene hohe Bedeutung in einem eklatanten Missverhältnis zu ihrer empirischen Basis steht. So beleuchten lediglich wenige Autoren die Kompetenzorientierung bzw. -generierung der Sportlehrerbildung. Dieser Umstand blockiert somit eine gezielte Steuerung der Sportlehrerbildung. Auf einer derartigen Grundlage verbleibt die Outputorientierung ohne Richtungsgeber für ihre „Stellschrauben“. Im Umkehrschluss wäre jedoch denkbar, dass eine kompetenzorientierte Sportlehrerbildung, die konkrete Vorstellungen von in der Sportlehrerbildung zu erwerbenden Kompetenzen hat, über kompetenzorientierten Sportunterricht zu möglichst kompetenten Schülern beitragen kann. Die pädagogische Hoffnung des positiven Einwirkens des Sportlehrers auf Schülerleistungen könnte über die empirische Überprüfung dieses komplexen Zusammenhangs konkretisiert werden. Auf der bisher skizzierten Folie bleiben jedoch viele Fragen offen, sodass ein hoher Bedarf an wissenschaftlicher Reflexion sowie empirischer Begleitforschung offensichtlich ist. Vor diesem Hintergrund soll ein Status quo zur Kompetenzorientierung der Sportlehrerbildung bestimmt werden. Am Beispiel Nordrhein-Westfalens (NRW) wird das subjektiv eingeschätzte Kompetenzniveau angehender Sportlehrkräfte sowie deren berufliches Beanspruchungsempfinden im Längsschnitt erfasst. Mit der Unterstützung des Ministeriums für Schule und Weiterbildung (MSW NRW) werden zwei Kohorten angehender Sportlehrkräfte in NRW zu drei Zeitpunkten, zu Beginn und Ende des Referendariats bzw. nach einjähriger Berufstätigkeit, befragt. Der zeitliche Abstand zwischen den einzelnen Befragungszeitpunkten ist so gewählt, dass jeweils ein Ausbildungsabschnitt der Sportlehrerbildung retrospektiv adäquat eingeschätzt werden kann. Dieser Beitrag fokussiert auf die folgenden vier Fragen: 1. Wie schätzen angehende Sportlehrkräfte ihre Kompetenzen nach dem Abschluss des Sportlehramtsstudiums ein? 2. Welche Kompetenzbereiche werden als eher schwach, welche als tendenziell positiv ausgeprägt wahrgenommen? 3. Wie gestaltet sich das berufliche Belastungsempfinden der Sportlehramtsabsolventen? 4. In welcher Form beeinflussen sich Kompetenz- und Belastungsempfinden? Schiffer (unter Verwendung wörtlicher Textpassagen)