Abstract

Sport im Verein zu betreiben, ist für Kinder und Jugendliche ein besonderer Erfahrungsbereich außerhalb von Schule und Elternhaus. Er ist von daher eine Erweiterung des Erlebnis- und Erfahrungshorizonts und grundsätzlich positiv im Sinne der Persönlichkeitsbildung zu beurteilen. Im Verein bieten der Sport allgemein und die Leichtathletik als vielseitige Grundsportart mit unterschiedlichen Herausforderungen insbesondere ein großes Anregungspotenzial, das es zu nutzen gilt. Leichtathletik ist nicht oder nur gering sprachgebunden, trotz ihrer Vielfalt sind ihre Regeln einfach und sie bietet besondere Integrationsmöglichkeiten: 1. gemeinsame körperliche Anstrengung mit wechselseitigem Anspornen; 2. Erleben der eigenen Leistungsverbesserung durch systematisches Training; 3. Erfahrung des Sich-Überwinden-Könnens; 4. sprach- und mentalitätsübergreifendes Selbstverständnis; 5. Training als Vorbereitung auf Wettkämpfe mit besonderer, zusätzlicher Sinngebung; 6. gegenseitige Hilfe bzw. Abhängigkeiten in Mannschaften; 7. Erleben und Verarbeiten individueller und gemeinsamer Erfolge bzw. Niederlagen. Entsprechend angeleitet, können sich die jungen Sportler im Rahmen dieser Integrationsmöglichkeiten in die neuen Erfahrungswelten Trainingsgruppe, Verein und Wettkampfsystem einfügen und sich als Persönlichkeiten entwickeln und festigen. Doch stellen sich diese Positivwirkungen nicht automatisch ein: Sport als Mittel der Persönlichkeitsbildung ist kein Selbstläufer, er muss vielmehr bewusst für diese Zielstellung eingesetzt werden. Wie dies erfolgen kann, zeigt Verf. anhand der wichtigsten pädagogischen Ziele, typischer Gestaltungs- und Interventionsmöglichkeiten für den Trainer bzw. Sportlehrer in der Trainingsstunde sowie bei besonderen Anlässen und nicht zuletzt durch das Aufzeigen der Führungsrolle der Trainer. Schiffer (unter Verwendung wörtlicher Textpassagen)