Manfred Ewald : Ich war der Sport?
Autor: | Fischer-Solms, Herbert |
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Erschienen in: | Sportler im "Jahrhundert der Lager" : Profiteure, Widerständler und Opfer |
Veröffentlicht: | Hildesheim: Verl. Die Werkstatt (Verlag), 2012, S. 71-83, Lit. |
Format: | Literatur (SPOLIT) |
Publikationstyp: | Sammelwerksbeitrag |
Medienart: | Gedruckte Ressource |
Sprache: | Deutsch |
Schlagworte: | |
Online Zugang: | |
Erfassungsnummer: | PU201301000434 |
Quelle: | BISp |
Abstract
Manfred Ewald, geboren 1926 in Pommern, war ab 1938 Mitglied im nationalsozialistischen Jungvolk und Schießwart in der Hitlerjugend und absolviert von 1940 bis 1944 eine Verwaltungslehre. Im April 1944 wird er in die NSDAP aufgenommen, behauptete selbst aber, dies sei ein Täuschungsmanöver gewesen, da er zu den Widerstandskreisen um Walter Empacher und Werner Krause gehört habe. 1945 wird Ewald KPD-Mitglied und stellvertretender Bürgermeister von Greifswald, im Oktober 1948 dann Sekretär für Kultur und Bildung im neu gegründeten Deutschen Sportausschuss. In den fünfziger Jahren setzte der sportbegeisterte Walter Ulbricht Ewald auch international ein, er provozierte einen Eklat bei einem geplanten Treffen mit IOC-Präsident Edström und erreichte damit, dass sich die DDR-Sportler 1952 nicht der westdeutschen Vertretung unterordnen mussten. 1961 wurde Ewald Präsident des Deutschen Turn- und Sportbundes und rückte zwei Jahre später in das Zentralkomitee der SED auf. Er wird der Architekt des so genannten Sportwunders DDR. Als Vorsitzender der eigens konstituierten Leistungssportkommission hatte Ewald, der 1973 auch Präsident des NOK der DDR wird, die komplette Entscheidungsgewalt über den Hochleistungssport in der DDR. Nach den Olympischen Spielen von Seoul 1988 tritt Ewald zurück. sasch