Abstract

Im Kontext des Schulsports war das Krafttraining bis vor wenigen Jahren noch verpönt, vor allem bei Kindern wurde es als wirkungslos und sogar als gesundheitlich schädlich eingestuft. Untersuchungen haben allerdings gezeigt, dass ein moderates und altersgemäß durchgeführtes Krafttraining durchaus positiv stabilisierende Auswirkungen auf den Bewegungs- und Halteapparat von Kindern und Jugendlichen auch dann haben kann, wenn nur einmal die Woche trainiert wird. Im Lichte dieser Überlegung macht in den Augen von Verf. ein funktional ausgerichtetes Kraft- und Muskeltraining im schulischen Sportunterricht Sinn, wenn physiologische, aber auch pädagogische Trainingsziele verfolgt werden. Die skizzierte Unterrichtsidee für die Sekundarstufe II zeigt auf der Grundlage einer Unterrichtseinheit für Anfänger auf, wie man mit Hilfe theoretischer und praktischer Fragestellungen zu einem sinnstiftenden Ansatz kommt, der vor allem die Bewegungserfahrung und nicht die individuelle Leistungsoptimierung in den Mittelpunkt rückt. Die Schüler werden konkret mit einem Analyseverfahren vertraut gemacht, bei dem sie erkennen lernen sollen, welche Muskelgruppen bei einer vorgegeben Übung hauptsächlich trainiert werden müssen. Lemmer