Doping – von der moralischen Frage zum juristischen Problem

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Heger, Martin
Erschienen in:Ethik im Sport
Veröffentlicht:Münster: Hofmann (Verlag), 2011, S. 135-148, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201206004468
Quelle:BISp

Abstract

Für den sportlichen Wettkampf ist konstitutiv, dass alle Sportler nach den gleichen Regeln antreten, Manipulationen an Sportgeräten oder am Körper des Athleten entwerten daher jeden sportlichen Wettstreit. Doch nicht jeder Regelverstoß nimmt einem Wettkampf seinen Charakter, die Wettkampfordnung sieht Sanktionen für bestimmte Regelverstöße vor, so folgt auf ein Foul ein Freistoß oder auf einen Frühstart ein Neustart. Diese sportinterne Sanktionierung sichert den Wettkampfcharakter einer Veranstaltung. Hier lässt sich eine Parallele zur staatlichen Rechtsordnung herstellen. Heutzutage haben denn auch die Regelwerke von Sportverbänden Rechtscharakter angenommen, sie sind rechtlich bindend. Doping tangiert den Kern des sportlichen Wettstreits, es ist nicht mit einfachen Regelverstößen zu vergleichen. Dopingvergehen können losgelöst von einem moralischen Fehlverhalten analysiert werden, zumeist werden sie allerdings auch als ein Verstoß gegen den Sportethos bewertet. Ein Sonderfall ist Doping als Verstoß gegen vertragliche Pflichten, wie es die fortschreitende Professionalisierung im Hochleistungssport mit sich bringt. Andererseits gibt es im Sport auf Handlungen, die nicht rechtswidrig sind, aber doch moralwidrig. Sie werden zumeist unter dem Begriff des unfairen Verhaltens zusammengefasst. Die rechtliche Verfolgung von Dopingvergehen trifft im Rechtssystem auf eine Reihe von Beschränkungen und Schwierigkeiten, die ausführlich dargelegt werden. sasch