Olympische Spiele im Spiegel der Menschenrechte

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Schürmann, Volker
Erschienen in:Ethik im Sport
Veröffentlicht:Münster: Hofmann (Verlag), 2011, S. 61-73, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201206004463
Quelle:BISp

Abstract

Ebenso wie es zur politischen Kultur gehört, Waffenlieferungen an Länder, welche die Menschenrechte verletzen, zu ächten, gehört es zu unserer politischen Kultur, Debatten um Austragungsorte von Olympischen Spielen zu führen. Ob der Sache der Menschenrechte eher durch Boykotte oder eher durch Veranstaltung der Spiele gedient wird, ist nicht von vorneherein klar. Hier wird argumentiert, dass die Olympische Bewegung, deren Charta als ihre Verfassung zu betrachten ist, selbst Ausdruck der Menschenrechtserklärungen ist. Zu klären ist zunächst das Verhältnis von olympischem Sport und Politik. Einerseits legt die Charta fest, dass die Olympische Bewegung durch ein Instrumentalisierungsverbot konstituiert ist, d.h. Unabhängigkeit und Selbstgesetzgebung sind zu wahren. Ein Blick in die Geschichte des Sports verdeutlicht die Bedeutung dieses Verbots, man denke zum Beispiel an Anforderungen der Wehrertüchtigung oder wirtschaftliche Interessen. Andererseits wird genau dieses Verbot instrumentalisiert, wenn es als Postulat der weltanschaulichen und politischen Neutralität des Sports interpretiert wird. Der politische Gehalt der Olympischen Bewegung ist in der Charta deklariert. Abschließend werden mögliche Gefährdungen des Olympismus erläutert. sasch