Auf'm Platz - und daneben : das sportliche Kunstwerk im Ringen mit seinen Umwelten

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Güldenpfennig, Sven
Veröffentlicht:Sankt Augustin: Academia Verl. (Verlag), 2011, 389 S., Lit.
Ausgabe:1. Aufl.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Monografie
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISBN:9783896655493
Schriftenreihe:Sport als Kultur, Band 9
Schlagworte:
Fan
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201206004346
Quelle:BISp

Abstract des Verlegers

Das große Theater Fußball als Sport spielt allein auf einer Bühne. Auf dem Platz. Adi Preißlers "Grau is alle Theorie - entscheidend is auf'm Platz!" ist zum Mantra des Fußballspiels geworden. Zugleich ist das Spiel angewiesen auf vieles, das sich neben dem Platz abspielt. Auf'm Platz und daneben also geschieht das, was den Sport ausmacht und ermöglicht. "Und daneben" aber hat unüberhörbar noch eine zweite Lesart: Vieles, was auf und neben dem Platz geschieht, ist auch tatsächlich "daneben", sportwidrig. Mit der Qualifizierung als "das sportliche Kunstwerk" im Untertitel des Buches ist die Verwandtschaft angedeutet, in der die Studien auch dieses Buches den Sport verwurzelt sehen. Am Beispiel von Branchenführer FC Barcelona wird diskutiert, ob sportliche und politische Mission von Sportakteuren miteinander vereinbar sind. Die Fußball-WM 2011 wirft die Frage auf, unter welchen kulturgeschichtlichen Rahmenbedingungen die Frauen den Fußball als Spielfeld auch für sich erobern konnten. Am Beispiel der Existenzkrisen zweier bekannter Fußballspieler wird Schwächen des starken Geschlechts nachgegangen. Wie kann eine begründete sportbezogene Memorialkultur aussehen? Zum Gesamtbild des Fußballs gehören nicht zuletzt das Friedenspotential der sportlichen Fairness und seine Grenzen. Neu zu vermessen sind angesichts von religiösen und quasireligiösen Riten auf und neben dem Platz auch die Beziehungen zwischen Sport und Religion. Diskussionswürdig ist ferner das Gefährdungspotential, das in der Instrumentalisierung von sozialen Identifikationsbedürfnissen liegt und im Sport seinen Niederschlag in einer Art von Medaillingitis und ihren Verwandten findet. Die WM-Vergabe 2018 und 2022 hat die alte Frage nach der Beurteilung korruptiver Strukturen im Sport aufgeworfen. Die weltweit wachsende Bedeutung der Sportpolitik ruft nach einer Politikwissenschaft des Sports, für die einige Grundlinien skizziert werden. Abschließend wird an das Fundament für jede gehaltvolle Diskussion über Sport erinnert: seine integrale Zugehörigkeit zur Familie der Künste. Die Studien zusammengenommen ergeben gleichsam das Fußballbuch der Schriftenreihe. Verl.-Info