Gesundheitliche Wirkung von körperlicher Aktivität im Alltag : Strukturanalyse und Gesundheitswirkung von Alltagsaktivität am Beispiel des Gehens

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Wallmann, Birgit
Veröffentlicht:Berlin: dissertation.de (Verlag), 2010, 335 S., Lit.
Forschungseinrichtung:Deutsche Sporthochschule Köln
Hochschulschriftenvermerk:Zugl.: Köln, Dt. Sporthochsch., Diss., 2010
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Monografie
Medienart: Gedruckte Ressource
Dokumententyp: Hochschulschrift Dissertation
Sprache:Deutsch
ISBN:9783866245068, 3866245068
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201110008725
Quelle:BISp

Abstract

Hintergrund: Die Bewältigung des Alltags weist in der westlichen industrialisierten Welt häufig eine so geringe körperliche Aktivität auf, dass aufgrund der Quantität und Qualität der Aktivität biologische Mindestanforderungen für den menschlichen Organismus nicht mehr erreicht werden können (HOLLMANN & STRÜDER 2009, 8f). In diesem Zuge stehen die Struktur und die gesundheitliche Wirkung von Alltagsaktivität immer mehr im Fokus des Interesses. Hierbei stellt das zu Fuß gehen eine Hauptaktivitätsform dar. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es die Aktivitätsstruktur von zu Fuß Aktivitäten im Alltag sowie die gesundheitliche Wirkung von zwei unterschiedlichen Gehinterventionen zu untersuchen. Für diese Zielsetzung wurden zwei aufeinander aufbauende Studien durchgeführt. Methode: In Studie I „3000 Schritte mehr am Tag“ nahmen insgesamt 153 Personen teil (58 männlich, 95 weiblich; Alter: 43,0 ± 8,3; BMI: 27,6 ± 5,2kg/m2). Zur Ermittlung des ursprünglichen Baseline Aktivitätsniveaus trugen die Probanden einen versiegelten Pedometer (HJ-113-E) über den Zeitraum einer Woche (Baseline: 6647,6 ± 2305,4 Schritte; 1369,3 ± 1587,2 aerobe Schritte). Auf der Basis ihrer individuellen Baseline Aktivität erhielten die Probanden die Aufgabe, für die kommenden 15 Wochen 3000 Schritte mehr zu gehen. Vor und nach der Intervention wurden folgende Parameter erhoben: Körpergewicht, Body Mass Index, walkingspezifische Leistungsfähigkeit sowie die subjektive Lebensqualität. In Studie II „Spazierstudie“ wurden zwei Interventionsformen mit identischem Aktivitätsvolumen („3000 Schritte mehr am Tag“ (flexibel) vs. 2 x 90 Minuten/Woche spazieren gehen (strukturiert)), aber unterschiedlicher Verteilung innerhalb der Woche, auf ihre Auswirkungen auf oben genannte Gesundheitsparameter in einem Cross-Over-Design mit drei Messzeitpunkten verglichen. Zusätzlich wurden stundengenau die Veränderungen des Tagesaktivitätsmusters während der flexiblen Lebensstilintervention „3000 Schritte mehr am Tag“ identifiziert. Ergebnisse: 20% der Teilnehmer erreichen während der Baseline die internationalen Aktivitätsempfehlungen (Studie I). Die Gesamtgehaktivität während der Baseline ist am Wochenende geringer als wochentags (p<0,001) (Studie I). Hohe interindividuelle Schwankungen sind für das Wochen- und Tagesaktivitätsprofil festzustellen. Zwischen 11 – 17 Uhr wird die Hauptaktivität mit durchschnittlich 700 Schritten / Stunde beschrieben (Studie II). Die Mehraktivität während der flexiblen Intervention „3000 Schritte mehr am Tag“ wird vornehmlich während der Morgenstunden und der späten Nachmittags- und frühen Abendstunden akkumuliert. Die Tageszeit zwischen 11 – 17 Uhr bleibt nahezu unverändert (Studie II). Das Körpergewicht (p<0,05), die Ausdauer (p<0,01) sowie die körperliche, psychische und kontextbezogene Lebensqualität (p<0,01) verbessern sich unabhängig der Interventionsform während der ersten Interventionsphase. Während der zweiten Interventionsphase kann das erreichte Niveau stabilisiert, aber nicht weiter verbessert werden (Studie II). Diskussion: Die Befunde der Studie I und II zeigen, dass sich innerhalb der Tagesstruktur vornehmlich die Tagesrandzeiten für vermehrte Aktivität anbieten. Für bisher inaktive Personen führt das vermehrte Gehen und somit das Steigern der Alltagsaktivität zu ersten Gewichtsreduktionen und Verbesserungen der Ausdauerleistungsfähigkeit sowie einer Steigerung der subjektiven Lebensqualität. Für diese moderate Aktivität ist das Gesamtvolumen entscheidend und nicht eine bestimmte Belastungssteuerung bzw. Verteilung über die Woche. Allerdings kann der Trainingsreiz des einfachen „Gehens“ nur erste Adaptationsprozesse auslösen und bleibt für weitere Verbesserungen zu unterschwellig. Verf.-Referat

Abstract

Background: Everyday life in the western industrialized world features often a little amount of physical activity so that the minimum requirement of quantity and quality of physical activity for the human body cannot be achieved (HOLLMANN & STRÜDER 2009, 8f). With regard to this development the patterns and the health benefit of physical activity are gaining importance. In this sense walking is one of the main all-day physical activity forms. The aim of this study is to analyse the physical activity patterns of walking activities during the day and week as well as to determine the health benefit of two different walking interventions. For this purpose two constitutive studies were conducted. Methods: In study I „3000 steps more a day“ 153 subjects participated (58 men, 95 women; Age: 43.0 ± 8.3; BMI: 27.6 ± 5.2kg/m2). To identify the baseline activity level, all participants wore a pedometer (Omron HJ-113-E) with invisible taped screen for seven consecutive days (Baseline: 6647 ± 2305 steps; 1369 ± 1587 aerobic steps). On the foundation of the individual activity level the participants were urged to accumulate 3000 steps more a day for the duration of 15 weeks. The pre- and post-test included measurements of body weight, height, body mass index and aerobic fitness through the UKK walking test (walking time, fitness index (FI), predicted VO2max). In study II two different types of walking interventions with identical physical activity volume but different dissemination over the week were evaluated in a 15 week cross-over design („3000 steps more a day“ (flexible) vs. 2 x 90 minutes/week of walking (structured)). Furthermore the individual conducted physical activity shift in the physical activity pattern during the flexible lifestyle intervention was identified. Results: 20% of participants achieve the international physical activity recommendations (study I). Step activity during baseline is higher during weekdays compared to weekends (p<0,001) (Study I). High interindividual variability is documented in daily and weekly physical activity patterns. During 11 a.m. and 5 p.m. the main physical activity is described with a mean of 700 steps / hour (study II). While the intervention “3000 steps more a day” the exceeding activity was carried out by means through health enhancing physical activity during morning and early evening hours. The daily activity between 11 a.m. and 5 p.m. remained unaltered compared to the baseline activity (study II). Body weight (p<0.05), aerobic fitness (p<0.01) as well as life quality in the aspects of physiological (p<0.01), psychological (p<0.01) and context factors (p<0.05) improved independent of the intervention form during the first 15 weeks. No further changes were accomplished during the second intervention phase (study II). Discussion: The results of study I and II highlight that inside the daily structure, the willingness for changing activity behaviour is mainly in the morning and evening hours. Further the results demonstrate that walking intervention with self selected intensity suits for initial adaptations in body weight, aerobic fitness as well as life quality for previously inactive people but cannot achieve further improvements. For these moderate intensive walking interventions there is no difference in structured compared to unstructured walking intervention with equal weekly activity volume. Verf.-Referat