Borderline-Störungen : neue Herausforderungen für die Bewegungs- und Sporttherapie

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Degener, A.; Deimel, H.
Erschienen in:Neue aktive Wege in Prävention und Rehabilitation
Veröffentlicht:Köln: Dt. Ärzte-Verl. (Verlag), 2007, S. 195-212, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201104003199
Quelle:BISp

Abstract des Autors

Die Borderline-Persönlichkeiten werden zunehmend präsenter in unserer Medienwelt, da sie begehrte Extreme im Persönlichkeits- und Verhaltensstil präsentieren. Mit anderen Worten, sie erscheinen schillernd, auffällig, extravertiert, kreativ und flippig. Dadurch fallen sie auf, heben sich ab von der Masse, der Normalität oder dem Gewöhnlichen und Angepassten. Das Leid dahinter ist nicht sofort offensichtlich, aber oft massiv. Sprunghaftigkeit, übertriebener Aktionismus, Risikoverhalten, aber auch plötzlicher Rückzug, innere Leere, Einsamkeit und Beziehungsabbrüche ziehen sich wie ein roter Faden durch das Leben der Betroffenen. Turbulenzen, Unruhe und emotionales Chaos bestimmen den Alltag. Insgesamt ist das einzig Stabile in ihrem Leben die Instabilität. Insofern lässt sich annehmen, dass diese Erscheinungen mit den aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen im Zusammenhang stehen. Grenzenlosigkeit im alltäglichen Leben und im Beruf, eine implizite Mobilität und Dynamik mit häufig wechselnden Beziehungen, der Verlust von stabilen Orientierungen und Werten und die Auflösung unterstützender Familiensysteme und Beziehungen sind hierfür Beispiele. Diese Bedingungen können im Entwicklungsverlauf unter Umständen strukturelle Selbstdefizite beim Einzelnen bewirken. Extrem widersprüchliche oder chaotische Lebensweisen begründen sich hieraus. Die Auseinandersetzung mit diesen extrem vulnerablen Menschen – wie sie Borderline-Patienten repräsentieren – bekommt in der klinisch-psychiatrischen Behandlung eine zunehmende Bedeutung. Der Wechsel der vielschichtigen psychopathologischen Symptomatik dieses Krankheitsbildes erfordert die Etablierung spezialisierter Teams, in denen auch der Bewegungs- und Sporttherapeut verankert sein sollte. Für diese Berufsgruppe soll im diesem Betrag die Persönlichkeitsstörung vorgestellt werden. Erste Schritte zu einer bewegungs- und sporttherapeutischen Konzeptionierung werden erarbeitet. Aus dem Text