Gesundheitsförderung – Konzepte, Erfahrungen, Ergebnisse aus sportpsychologischer und sportpädagogischer Sicht: Bericht von der Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft für Sportpsychologie (asp) vom 16.-18. Mai 1996 in Klink/Müritz

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Autor:Stoll, Oliver
Erschienen in:Ze-phir
Veröffentlicht:3 (1996), 2 (Nachwuchsumfrage), S. 26-28
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource Elektronische Ressource (online)
Sprache:Deutsch
ISSN:1438-4132, 1617-4895
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201012009451
Quelle:BISp

Abstract

Die asp-Jahrestagung fand 1996 zum ersten Mal in den neuen Bundesländern und zwar am Institut für Sportwissenschaft der Universität Greifswald statt. Präsentiert wurden neben fünf Hauptvorträgen insgesamt 14 Arbeitskreise. Die große Resonanz in der Beitragsanmeldung lässt sich u. a. mit der hochaktuellen Themenauswahl zum Problem der Gesundheitsförderung erklären. Das Thema Gesundheit und Gesundheitsförderung hat mittlerweile zunehmend an Bedeutung gewonnen und scheint leistungssportliche Fragestellungen, die bislang das Arbeitsgebiet der sportpsychologischen Forschung dominierten, abgelöst zu haben. Bei den fünf Hauptvorträgen handelte es sich um eine gelungene Mischung aus Übersichtsreferaten, nicht nur aus der Sportpsychologie, sondern auch aus angrenzenden Wissenschaftsgebieten. Walter Brehm (Bayreuth) referierte über das Thema „‚Gesund sein’ und ‚Gesund verhalten’ – Qualitäten und Konzepte einer Gesundheitsförderung durch sportliche Aktivierung bei unterschiedlichen Zielgruppen“. Hans Eberspächer (Heidelberg) reflektierte über die Frage, ob psychologisches Training im Leistungssport auch als Modell für den Gesundheitssport denkbar sei. Hannelore Weber (Greifswald), als Gast aus der „Mutterwissenschaft“ Psychologie präsentierte ein „State of the Art“ zum Stand der Bewältigungsforschung. Der Gast aus der Sportpädagogik, Eckart Balz (Regensburg), beschrieb eine gesundheitspädagogische Perspektive des Sports. Abschließend rückten die Gastgeber Hubert Ilg und Willi Knappe mit dem Thema „Effektive Gesundheitsförderung im Schulkindalter“ den Schulsport in den Mittelpunkt des Interesses. Die 14 Arbeitskreise deckten verschiedene Schwerpunkte in insgesamt 69 Beiträgen ab (z. B. zu folgenden Themen: bio-psycho-soziale Einheit Mensch, Gesundheitsförderung in der Schule, Sport und Stressbewältigung, Sport im Jugendalter, Gesundheitssport in Familie, Verein und Betrieb, Bewegung, Sport und Befindlichkeit sowie Determinanten der Gesundheit). Darüber hinaus wurden Arbeitskreise zu Themenschwerpunkten von Sport und Leistungsfähigkeit und Gesundheit oder zu speziellen gesundheitsorientierten Bewegungs- bzw. Sportprogrammen angeboten. Besonders erwähnenswert sind die vier Arbeitskreise, die sich mit „Theorie und Praxis der Psychoregulation – Angebote zur Selbsterfahrung“ beschäftigten. Vorgestellt wurden in diesen Veranstaltungen Vermittlungs- und Anwendungsverfahren mit ausgewählten Entspannungstechniken im Bereich des Sports, Progressive Muskelrelaxation nach Jacobsen, Yoga und „variable“ Psychoregulation. Im von Thomas Schack organisierten „Theorie-Forum“ referierten vier Autoren umfassend zur Geschichte und Theorie der kultur-historischen Schule, dessen Begründer Vygotski in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden wäre. Zwei Autoren dieses Arbeitskreises gelang es, die Aktualität eines „in die Jahre gekommenen“ theoretischen Ansatzes für die heutige Forschung zu verdeutlichen. Zwei weitere Beiträge dieses Arbeitskreises beleuchteten handlungstheoretische Perspektiven von Motivation, Emotion und Kognition. Als außerordentlich positiv ist auch das Angebot der sogenannten „Praxisarbeitskreise“ (AK 11-14) zu erwähnen, denn gerade die Sportpraxis ist ein wichtiger Aspekt der Sportpsychologie, und eine Fort- bzw. Weiterbildung in diesem Bereich erfüllt eine wichtige Funktion in der Akzeptanz sportpsychologischer Tätigkeit nicht nur innerhalb der Sportwissenschaft. Schiffer (unter Verwendung wörtlicher Textpassagen)