Bericht über das Treffen von Professorinnen und Professoren im Fach Sportpsychologie am 9.12.1995

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Autor:Wagner, Petra
Erschienen in:Ze-phir
Veröffentlicht:3 (1996), 1 (Forschungstrends I), S. 39-40
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource Elektronische Ressource (online)
Sprache:Deutsch
ISSN:1438-4132, 1617-4895
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201012009448
Quelle:BISp

Abstract

Im Zentrum des Treffens standen u. a. Fragen des sportpsychologischen Nachwuchses und der Nachwuchsförderung. Thematisiert wurde zunächst das grundlegende Problem einer unangemessen hohen Zeitdauer zwischen dem ersten Studienabschluss und der Promotion, die derzeit sechs Jahre beträgt. Als Möglichkeiten der Verringerung der Promotionszeiten wurden insbesondere a) eine gezielte Förderung bereits in der zweiten Studienphase, b) eine gezielte Finanzierung von potentiellen Promovenden und c) eine gezielte Graduierten- und Postgraduiertenausbildung in der Sportpsychologie von den Teilnehmern und Teilnehmerinnen diskutiert. Einigkeit bestand darüber, dass eine Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses von hoher Wichtigkeit für die Weiterentwicklung des Faches ist, auch wenn Stellengarantien aufgrund der hochschulpolitischen Unsicherheiten nicht gemacht werden können. Der Vorschlag, freiwerdende Cl- und BATIIa-Stellen nur mit Diplom-Psychologen zu besetzen, fand unter den Diskutierenden keine Mehrheit. Nicht nur, weil rechtliche Gründe dagegen sprechen, sondern auch aus der Tatsache heraus, dass gar nicht genügend qualifizierte Nachwüchsler dafür auf dem „Markt“ sind. Das Ziel entsprechender Förderungsmaßnahmen muss es sein, dem Nachwuchs die Möglichkeit zu geben, aus seinem „Einzelkämpferdasein“ herauszutreten und seine bessere Qualifizierung durch gegenseitige Unterstützung zu sichern. Das heißt, die Qualifizierung des sportpsychologischen Nachwuches sollte so gut sein, dass er die Konkurrenz mit anderen Fachabsolventen nicht zu fürchten braucht und auch für ihn gute bis sehr gute Berufschancen im Hochschulbereich bestehen. Eine Möglichkeit zur qualitativen Verbesserung der Nachwuchsförderung könnte in weitergehenden Qualifizierungsmaßnahmen liegen, sowohl für Absolventen mit einem Studienabschluss als Diplom-Psychologe als auch mit einem sportwissenschaftlichen Studienabschluss, so ein Vorschlag des Vorwuchses. Dadurch soll es möglich werden, den Nachwuchs für das Fach Sportpsychologie besser als bisher mit dem notwendigen theoretischen und anwendungsbezogenen Know-How auszurüsten und für eine dementsprechend qualitativ bessere Vertretung des Faches vorzubereiten. Das würde bedeuten, dass insbesondere von Sportwissenschaftlern/Sportwissenschaftlerinnen eine methodische und diagnostische Qualifizierung angestrebt werden müsste und von Diplom-Psychologinnen eine vertiefte sportwissenschaftliche Qualifizierung (z. B. Trainings- und Bewegungswissenschaft) absolviert werden sollte. Auslandsaufenthalte im Rahmen von DAAD-Stipendien oder die Vermittlung/der Austausch von Praktikanten/Praktikantinnen zwischen verschiedenen Instituten und eine gegenseitige Anerkennung der abgeleisteten Praktika könnten ebenfalls wirkungsvolle Wege bei der qualitativen Verbesserung der Nachwuchsförderung sein. Als Fazit der Versammlung ist festzuhalten, dass für eine sportpsychologische Laufbahn nicht grundsätzlich ein bestimmter Studienabschluss verbindlich sein sollte. Bedeutender dagegen erscheint eine graduale und insbesondere postgraduale Weiterqualifizierung, deren Inhalt vom Studienabschluss abhängt. Schiffer (unter Verwendung wörtlicher Textpassagen)