Promovierende und BetreuerInnen als VertragspartnerInnen?

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Krüger, Paula
Erschienen in:Ze-phir
Veröffentlicht:14 (2007), 1 (Promotionsbetreuung in der Sportwissenschaft), S. 48-50, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource Elektronische Ressource (online)
Sprache:Deutsch
ISSN:1438-4132, 1617-4895
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201007005595
Quelle:BISp

Abstract

Neben dem fachlichen Wissen und dem Wissen um die Regeln des wissenschaftlichen Arbeitens brauchen Promovierende vor allem Durchhaltevermögen und Eigeninitiative. Immer wieder gilt es, Selbstzweifel aus dem Weg zu räumen. Was aber macht diese Lebens- und Arbeitsphase so beschwerlich? Die THESIS-Befragung2 2004 hat zentrale Probleme von Doktorandinnen in Deutschland ans Licht gebracht. Verbessert werden müssen vor allem die finanzielle und die Betreuungssituation. Beides – zusammen mit mangelnder Strukturierung der Promotionsphase von Seiten der Universitäten – führt zu einer zu langen Promotionsdauer. Die Umstrukturierung der Promotionsphase im Zuge des Bologna-Prozesses könnte Verf. zufolge eine Gelegenheit sein, wenigstens einige mit der Promotion zusammenhängende Probleme zu lösen. Dabei darf es jedoch nicht zu einer zu starken Verschulung der als erste Phase selbstständigen wissenschaftlichen Arbeitens verstandenen Promotion kommen. Es gilt also, eine Balance zwischen Überreglementierung und einer Promotion in „Einsamkeit und Freiheit“ zu finden. Eine Möglichkeit, dies zu erreichen, sieht u. a. die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) in einem Vertrag zwischen Betreuenden und Promovierenden; ein Verfahren, dass beispielsweise in den Niederlanden bewährte Praxis darstellt. Verf. erläutert die Möglichkeit eines Vertrags zwischen Betreuenden und Promovierenden am Beispiel der Universität Bremen. Die Vorteile einer solchen Vereinbarung liegen in einer intensiveren Auseinandersetzung zwischen Promovierenden und BetreuerInnen über Vorstellungen, Möglichkeiten und Grenzen der Betreuung. Die schriftliche Fixierung wirkt zudem verbindlicher als bloße mündliche Versprechungen. Beide Seiten wissen somit genau worauf sie sich einlassen bzw. wozu sie sich verpflichten. Sie wissen, was sie vom anderen erwarten können und was sie nicht erwarten können. Allerdings kann eine solche Vereinbarung das wichtigste Problem für 80 % der im Rahmen von THESIS Befragten, nämlich verbesserte Beschäftigungsmöglichkeiten, nicht in jedem Fall lösen. Das heißt, viele werden auch weiterhin ihr Geld außerhalb der Universität verdienen müssen und damit weniger Zeit für die Dissertation haben. Die Vereinbarung stellt jedoch eine Möglichkeit dar, wie „Doktoreltern“ und Promovierende auch über die finanziellen Sorgen während der Promotionsphase ins Gespräch kommen können. Schiffer (unter Verwendung wörtlicher Textpassagen)