Körpersozialisationen : über die Körperlichkeit der Bildung und die Bildung über den Körper

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Bibliographische Detailangaben
Englischer übersetzter Titel:Body‐Socialization : on the corporeality of education and education by the body
Autor:Alkemeyer, Thomas
Erschienen in:Kursiv : Journal für politische Bildung
Veröffentlicht:13 (2009), 2, S. 12-21, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:1433-2000
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201007005493
Quelle:BISp

Abstract

Für Sozialisation, Lernen und Bildung spielen die praktischen Beziehungen zwischen den Körpern und ihren materiell‐symbolischen Umgebungen nicht nur in evident körperthematischen Sozialbereichen wie Sport, Musik oder Tanz eine entscheidende Rolle, sondern auch dort, wo es allein um das Erlernen kognitiver Fähigkeiten zu gehen scheint: Jedes Bildungsgeschehen trägt Züge eines physischen Trainingsprozesses, der mit einer Umwandlung des Körpers – seiner Form wie seiner Wahrnehmungsfähigkeiten – verbunden ist. Allerdings bleiben die körperlichmaterialen Dimensionen der Praxis in der Sozialisations‐, Lern‐ und Bildungsforschung überwiegend unthematisiert – mit der Folge, dass sie das Bildungsgeschehen nur umso subtiler beeinflussen. Dieser weitgehenden Körper‐ und Dingvergessenheit der Bildungsforschung wird im vorliegenden Beitrag mit einem an den Praktiken des Sports geschärften analytischen Blick begegnet, der sich insbesondere für die Materialität, Körperlichkeit und Sinnlichkeit des empirischen Bildungsgeschehens interessiert. Den Schluss bilden einige Überlegungen zu der Frage, wie Konzepte einer kulturellen Bildung aussehen könnten, die diese Dimensionen offensiv berücksichtigen. Verf.-Referat

Abstract

The practical relations between bodies and their material‐symbolic environments do not only play a crucial role in social fields as sport, music, and dance, in which the body is explicitly thematized. Rather, they are also of decisive relevance in fields, in which it appears to be only cognitive competences that are learnt: Every educational process bears traits of a physical training, which is accompanied by a transformation of the body – its form as well as its abilities of perceiving. Still, common research on socialization, learning, and education does not pay much attention to these dimensions of practice. As a consequence of this negligence, however, these de‐thematized dimensions influence educational processes in even more subtle ways. The present article meets this predominant ignorance of the materiality, corporeality, and sensuality of empirical educational processes with an analytical optic, which is primarily interested in these very dimensions. The article is completed by some considerations on the problem of how concepts of cultural education can be modeled, which firmly reflect upon these generally forgotten dimensions. Verf.-Referat