Der "Passive Bewegungsapparat"
Autor: | Alt, Wilfried Werner |
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Erschienen in: | Handbuch Sportbiomechanik |
Veröffentlicht: | Münster: Hofmann (Verlag), 2009, S. 52-86, Lit. |
Format: | Literatur (SPOLIT) |
Publikationstyp: | Sammelwerksbeitrag |
Medienart: | Gedruckte Ressource |
Sprache: | Deutsch |
Schlagworte: | |
Online Zugang: | |
Erfassungsnummer: | PU201004003704 |
Quelle: | BISp |
Abstract
Der Begriff Bewegungsapparat beschreibt im Allgemeinen die enge Kopplung zwischen dem Skelettsystem und dem Muskelsystem. Das Skelettsystem umfasst hierbei die Gesamtheit aller Knochen und Knochenverbindungen (Fugen) sowie der Gelenke, welche die Beweglichkeit herstellen. Der passive Bewegungsapparat beinhaltet als traditioneller Begriff im Wesentlichen die Abgrenzung zum muskulären Teil des Bewegungsapparates. Nahezu die gesamte quer gestreifte Muskulatur ist an Skelettteilen angeheftet. Es scheint, dass eine Trennung zwischen aktiven und passiven Elementen praktisch nicht vorgenommen werden kann. Streng genommen gibt es daher nur ein einziges echtes qualitatives Differenzierungsmerkmal: Die Kontraktilität der Proteinkombinationen. Eine biochemische Reaktion, in deren Folge durch strukturelle Veränderungen mechanische Kräfte erzeugt werden (Kontraktion) fehlt den Strukturen des passiven Bewegungsapparates. Nichtsdestoweniger finden auch hier regulierte Umbauprozesse, neuronale Informationsverarbeitungsprozesse und entsprechende Stoffwechselprozesse statt, die man durchaus als aktiv und damit zielgerichtet und produktiv bezeichnen könnte. Die enge Verflechtung und Beziehung zwischen Form und Funktion zeigt sich möglicherweise nirgendwo in der belebten Natur so augenfällig wie im Bewegungsapparat der Wirbeltiere im Allgemeinen und des Menschen im Besonderen. Kein anderes Lebewesen wurde im Laufe der Evolution selektiert, Bewegungsleistungen in einem so breiten qualitativen und quantitativen Spektrum zu vollbringen. Einleitung (gekürzt)