Hormone und Hochleistung : Doping in Ost und West

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Bibliographische Detailangaben
Herausgeber:Latzel, Klaus; Niethammer, Lutz
Veröffentlicht:Köln: Böhlau (Verlag), 2008, 265 S., Lit.
Ausgabe:1.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Monografie
Medienart: Gedruckte Ressource
Dokumententyp: Sammelband
Sprache:Deutsch
ISBN:3412201235, 9783412201234
Schlagworte:
DDR
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201001000929
Quelle:BISp

Abstract

Besonders in jüngster Zeit ist das Thema Doping in den Medien und in der öffentlichen Debatte allgegenwärtig. Doch handelt es sich keineswegs um ein Phänomen der Gegenwart. Es reicht zurück in die Zeit des Kalten Krieges, in der sich Ost- und West-Sportler mit „unterstützenden Mitteln“ - so der beschönigende Ausdruck in der DDR-Sportmedizin - zu Höchstleistungen trieben oder getrieben wurden. Erstmals wird im vorliegenden Band dieser Aspekt der politischen wie der Sportgeschichte eingehend betrachtet. Im ersten Teil werden unterschiedliche Organisationsformen und Praktiken des (Hormon-)Dopings in Ost- und Westdeutschland dargestellt. Der zweite Teil ist kulturwissenschaftlichen Perspektiven gewidmet: Fragen der Wahrnehmung und Erfahrung der Leistungssteigerung durch Medikamente, wobei sich der Spitzensport als Vorreiter für allgemeine Entwicklungstendenzen in den modernen Erfolgs-, Leistungs- und Optimierungsgesellschaften erweist. Dabei wird der Fokus auch international erweitert. Aus einem breiten Spektrum wissenschaftlicher Disziplinen von der Zeitgeschichte über Psychologie und Philosophie bis hin zur Sportmedizin werden auf diese Weise Einsichten in die Voraussetzungen, Formen und Folgen des Dopings vor dem Hintergrund der Systemauseinandersetzung des Kalten Krieges zusammengeführt. Die Autoren und ihre Beiträge sind: I. Strukturen, Beteiligte, Verantwortung. 1. Gabriel, Holger: Aus ärztlicher Sicht. Erwünschte und unerwünschte Wirkungen anabol-androgener Steroide. 2. Singler, Andreas; Treutlein, Gerhard: Doping in der Bundesrepublik Deutschland: Historische und soziologische Aspekte abweichenden Verhaltens im Spitzensport. 3. Spitzer, Giselher: Entstehung und Funktionsweise des DDR-Zwangsdopings: Doping in einem geschlossenen System und die Grenzen der biologischen Leistungsfähigkeit. 4. Knoepffler, Nikolaus: Freiheitsspielräume in einem staatlichen Dopingsystem? 5. Schönherr, Ekkehard: Pharmabetriebe in der Planwirtschaft. 6. Latzel, Klaus: Doping und die pharmazeutische Industrie in der DDR. Vorläufige Ergebnisse und Forschungsprobleme. 7. Teichler, Hans Joachim: Doping in der Endphase der DDR und im Prozess der Wende 1989/90. 8. Braun, Jutta: „Dopen für Deutschland“ – Die Diskussion im vereinten Sport 1990-1992. II. Kulturwissenschaftliche Perspektiven. 9. Delow, Anke: „Ich finde, ich hatte keine andere Wahl“ – Doping und Biografie. 10. Roessler, Kirsten Kaya: Doping als Beziehungsproblem. Psychologische Aspekte von Sport, Schmerz und Grenzen. 11. Katzer, Nikolaus: Am Rande der Vollkommenheit. Aspekte einer Geschichte sowjetischer Körperoptimierung. 12. Hoberman, John: Fünfzig Jahre Doping und die Pharmakologisierung des Alltagslebens. 13. Caysa, Volker: Doping und das Problem des Maßes einer „natürlichen“ Eigenleistung des Menschen. Buchrücken und Inhaltsverzeichnis