Abstract

Die Möglichkeiten der Wertungstabellen für den leichtathletischen Mehrkampf sind im Wesentlichen dreifach: 1. Bei linearen Tabellen ist der Punktzuwachs linear, d. h. die Punkte nehmen von Anfang bis zum Maximalwert gleichmäßig mit der Leistungssteigerung zu. Das grafische Ergebnis ist eine gerade Linie. 2. Bei progressiven Tabellen verhält sich der Zuwachs der Punkte nicht linear zur Steigerung der Leistung, sondern der Punktzuwachs nimmt bei besseren Leistungen zu. 3. Bei regressiven Tabellen nimmt der Punktzuwachs bei besseren Leistungen ab. Alle frühen Punkttabellen waren auf Grund der einfachen Struktur linear. Ab 1920 spielten drei Konzepte bei der Entwicklung der Punktetabellen eine Schlüsselrolle: 1. Die Tatsache, dass die Verbesserung der leichtathletischen Leistung immer schwieriger wird, je mehr der Sportler sich der Maximalleistung nähert. Daher sollten Punktetabellen progressiv sein, ohne diesen Aspekt jedoch überzubetonen. Eine wichtige Aufgabe bei der Konstruktion der Zehnkampftabellen bestand daher darin, die Progression auf einem vertretbaren Niveau zu halten. 2. Die Notwendigkeit, die Leistung in einer Disziplin mit der in einer anderen Disziplin zu vergleichen. 3. Der Wunsch, dass das gewählte Wertungssystem eine wissenschaftliche Grundlage besitzt. Vor diesem Hintergrund schildert Verf. die Entwicklung der Zehnkampfwertungstabellen von 1934 über 1950/52 und 1962 bis 1984. Verf. ist der Auffassung, dass, auch wenn es vermutlich nie möglich sein wird, gleiche Leistungen in individuellen Disziplinen absolut präzise beurteilen, die aktuellen Zehnkampfwertungstabellen die fairsten sind, die es bislang gegeben hat. Schiffer