Sport-Infarkt oder Vom Frust eines Medienmenschen
Autor: | Avenarius, Wolfgang |
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Erschienen in: | Olympisches Feuer |
Veröffentlicht: | 59 (2009), 2, S. 25-26 |
Format: | Literatur (SPOLIT) |
Publikationstyp: | Zeitschriftenartikel |
Medienart: | Elektronische Ressource (online) Gedruckte Ressource |
Sprache: | Deutsch |
ISSN: | 0471-5640 |
Schlagworte: | |
Online Zugang: | |
Erfassungsnummer: | PU200909004467 |
Quelle: | BISp |
Abstract
Der Sport, vormals die schönste Nebensache der Welt und persönlichkeitsprägendes Vorbild junger heranwachsender Menschen,
gerät durch seine medienwirksame Aufbereitung zunehmend in den Sumpf einer globalen, schnelllebigen Leistungs- und Konsumgesellschaft. Es hat den Anschein, als wenn es nur noch um reine „Werbe- und PR-Veranstaltungen“ geht und zwar mit absehbar verheerenden Folgen vor allem für den Amateur- und Breitensport: Jugendliche verbringen heute ihre Freizeit lieber vor dem Computer statt auf den Spiel- und Sportplätzen ihrer Heimatorte. Wettskandale im Fußball, der scheinbar nicht kontrollierbare Dopingmissbrauch, das exzessives Aggressionspotential in einigen Mannschaftssportarten (Fußball) sowie die grotesken Formen der „Rechte- und Spieler-Vermarktung“ zeugen von einem ernsthaften Wertverfall im Spitzensport. Und dann auch noch zu bester Sendezeit am Abend die Übertragung drittklassiger Boxkämpfe „direkt aus dem Rotlicht- Milieu“, zu sehen bei der ARD und dem ZDF, den gebührenpflichtigen öffentlich-rechtlichen Sendern. Kommt diese erschreckende Entwicklung nicht zum Stopp, wird der globale Sport in den Augen von Verf. endgültig sein Selbstverständnis verlieren und dem Gigantismus verfallen. Lemmer