Berufskarrieren von DDR-Spitzensportlern im Transformationsprozess

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Nagel, Siegfried
Erschienen in:Sportsoziologie - Funktionen und Leistungen : Beiträge zur Jahrestagung der Sektion "Soziologie des Sports" in der DGS und der Sektion "Sportsoziologie" in der dvs, 28. - 30. Juni 2001 in Erfurt
Veröffentlicht:Erfurt: Universität Erfurt (Verlag), 2001, S. 109-120, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
DDR
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200909004392
Quelle:BISp

Abstract

Der mit der deutschen Wiedervereinigung im Jahr 1990 einhergehende Strukturwandel des Arbeitsmarkts hat sich zum Teil gravierend auf die Berufslaufbahnen ehemaliger DDR-Bürger ausgewirkt. Auch der DDR-Hochleistungssport hat im Transformationsprozess weit reichende Veränderungen erfahren. So wurden etwa die Fördermaßnahmen für Hochleistungssportler und die Zahl der Arbeitsplätze als Trainer im Berufsfeld des Leistungssports nach 1990 deutlich reduziert. Anhand einer empirischen Untersuchung wird in diesem Beitrag der Frage nachgegangen, wie sich der Transformationsprozess auf die Berufskarrieren von DDR-Spitzensportlern ausgewirkt hat. Die Analyse basiert auf dem Projekt „Lebensläufe von Olympiateilnehmer(innen)“, das am Institut für Sportwissenschaft der Universität Tübingen durchgeführt wurde. Im Rahmen des Projektes wurden erfolgreiche Olympiateilnehmer der Spiele von 1960 bis 1992 aus der Bundesrepublik und der ehemaligen DDR zu ihrer Berufskarriere befragt. Als Erhebungsinstrument diente ein Fragebogen, der die Berufskarriere anhand objektiver Ereignisdaten retrospektiv erfasst. Die Befunde zeigen unter anderem, dass ehemalige DDR-Hochleistungssportler sich im Vergleich zur Gesamtbevölkerung durch relativ viele Tätigkeitswechsel auszeichnen, die sich mehrheitlich negativ auf das Berufsprestige auswirken. Auch mussten sich jüngere Spitzensportler häufiger beruflich umorientieren (vielfach verbunden mit einem Statusverlust) als ältere Spitzensportler. Messerschmidt