Abstract

Der Begriff „Schnittstelle“ ist im Bezug zur Leichtathletik mehrdeutig. So finden sich Schnittstellen im langfristigen Ausbildungsprozess, in der Organisationstruktur der Leichtathletik und im Entwicklungsprozess jedes einzelnen Athleten. In allen diesen Schnittstellenbereichen finden sich auch Probleme. Verf. vertritt die Überzeugung, dass die Leichtathletik in Deutschland ohne erfolgreiche deutsche Spitzenathleten keine Perspektiven besitzt. Hieraus lässt sich die Notwendigkeit der Beschäftigung mit folgenden Fragestellungen ableiten: 1. Wie findet man diejenigen Sportler, die eine Perspektive haben, erfolgreiche Leichtathleten zu werden? Wie identifiziert man Talente? 2. Wie entwickelt („fördert“) man Talente? 3. Welche Anreize gibt es, sich auf das Abenteuer Hochleistungssport einzulassen? 4. Wie unterstützt man Top-Talente und Spitzenathleten nicht nur auf dem Weg zum sportlichen Erfolg, sondern auch zu einer Karriere nach dem Sport? Vor dem Hintergrund dieser Fragestellungen diskutiert Verf. die Schnittstellenproblematik vor allem unter dem Aspekt der Gestaltung sportlicher Karrieren, wobei es ihm um die Optimierung von Karriereverläufen geht. Verf. gelangt zu dem Fazit, dass es zwar nicht „das Modell“ für eine erfolgreiche Karriere im Sport gibt, dass aber die meisten Karriereverläufe durch individuelle Entscheidungen geprägt sind, die durchaus analog zu anderen Entscheidungen im Bildungssystem zu sehen sind. Wechsel, insbesondere Orts- und Trainerwechsel, sind typisch. Dabei sind die Chancen bei einer Veränderung größer als die Risiken, weil sie karrierefördernde Impulse und Möglichkeiten zur Entwicklung von Spitzenleistung, Individualität und Persönlichkeit geben. Diese Chance kann jeder nutzen, auch wenn der optimale sportliche Erfolg nicht erreicht wird. Schiffer (unter Verwendung wörtlicher Textpassagen)