Abstract

Der australische Gehtrainer Brent Vallance äußert sich in diesem Interview zu seiner Trainerkarriere und insbesondere zu seiner Trainerarbeit mit dem australischen Gehers Jared Tallent (Bronzemedaillengewinner über 20 km und Silbermedaillengewinner über 50 km bei den Olympischen Spielen in Peking 2008). Das Training Jared Tallents ist sehr stark wissenschaftlich ausgerichtet. So wird bewusst mit Höhentraining, Hitzeanpassungsstrategien, Vorwettkampfkühlungsstrategien, Vorwettkampf- und Wettkampfernährungsstrategien und Regenerationsstrategien experimentiert. Tallents Erfolge im Jahr 2008 sind das Ergebnis seiner großen Trainingsbeständigkeit während der vorangegangen fünf Jahre, während derer er am Australian Institute of Sport (AIS) in Canberra trainierte. Hinzu kommt, dass er während dieser Zeit (d. h. seit 2004) nicht mehr verletzt war. Besonders bemerkenswert ist Tallents Regenerationsfähigkeit nach entscheidenden Trainingseinheiten und Trainingsblöcken. In der mangelnden Anerkennung des Gehens in der Öffentlichkeit sieht Vallance eher einen Vor- als einen Nachteil. Da sich Anerkennung im Gehen nur durch Siege bei großen Meisterschaften erreichen lässt, sind Geher i. d. R. erfolgshungriger als Athleten anderer Disziplinen. Schiffer