Abstract

Vorliegende Studie verfolgt das Ziel der Erarbeitung eines Modells zur Widerspiegelung der Leistungsfähigkeit im Fußball auf der Basis der Spielbeobachtungen der Endrunde der Fußballweltmeisterschaft der Männer 2006 und des Algarve-Cups der Frauen 2007. Dabei sollten Antworten auf folgende Fragen gefunden werden: 1. Welche Handlungen sind am häufigsten in den Angriffs- und Abwehraktionen im Spiel der Frauen und im Spiel der Männer zu beobachten? 2. Welcher Art sind Aktivität, Effektivität und Sicherheit der offensiven und defensiven individuellen und Gruppenhandlungen im Frauen- und Männerfußball? Die Analyse von 16 Spielen erbrachte folgende Ergebnisse: 1. Frauenmannschaften auf höchstem Niveau bevorzugen in ihrem Spiel Handlungen, deren Ziel die Eroberung der Spielhälfte des Gegners, die Schaffung von torreifen Situationen und das Torerzielen sowie die Realisierung offensiver Strategien war. Dagegen praktizieren Männer häufiger die „Defensivvariante“ des Angriffsspiels. In ihrem Spiel dominierten die Ballsicherung und die Eroberung des Spielfeldes und nicht so sehr die Schaffung torreifer Situationen und das Toreschießen; 2. Gruppenhandlungen zur Ballsicherung, Spielfelderoberung und das Schaffen torreifer Situationen überwogen signifikant die individuellen Handlungen sowohl im Spiel der Frauen als auch der Männer; 3. Die Spielsicherheit im Torerzielen war bei den Frauen ähnlich wie bei den Männern; 4. Die Beobachtungen bestätigen die These, dass ein positives Endergebnis in einem Mannschaftsspiel immer das Wirken sowohl richtiger selbstständiger Aktionen der Spieler als auch einer effektiven kollektiven Lösung der Spielsituation ist. Schnürer