Männerkörper vergesellschaftet : Bewegungserfahrung als Körperkonstruktion als Bewegungserfahrung

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Beier, Stefan
Erschienen in:Body turn : Perspektiven der Soziologie des Körpers und des Sports
Veröffentlicht:Bielefeld: Transcript-Verl. (Verlag), 2006, S. 163-186, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200811004065
Quelle:BISp

Abstract

Dieser Beitrag befasst sich mit dem Zusammenhang von männlicher Körperlichkeit und Geschlechtsidentität, Bewegung und "Vergesellschaftung". Grundlage des Aufsatzes ist eine in Hamburg und Berlin durchgeführte qualitative Studie, deren empirischer Fokus auf dem eigenleiblichen Bewegungsempfinden liegt. Die mit der Methode der Erinnerungsarbeit erarbeiteten Ergebnisse werden mit den körpersoziologischen Konzepten neu gelesen, welche an Haugs Vergesellschaftungsbegriff anschließbar sind, jedoch die Verwobenheit von leiblichem Spüren, individuellem Handeln und gesellschaftlichen Strukturen theoretisch zu fassen versuchen: der Leibphänomenologie Gesa Lindemanns und dem Habitus-Konzept Pierre Bourdieus. Ausgehend vom konkreten Bewegungserleben der an der Studie beteiligten Männer werden zwei verschiedene Habitus identifiziert, die sich an unterschiedlichen bewegungskulturellen Systemen festmachen: dem des klassischen Wettkampfsports und dem von Körperarbeit und Tanz. Die unterschiedlichen "Diskurse und Praktiken" (Foucault), die in diesen Systemen herrschen, generieren unterschiedliche Wahrnehmungsstrukturen, welche die Körperkonzepte und damit das Leiberleben der Akteure bestimmen. Am Beispiel dreier in der Studie herausgearbeiteten Aspekte männlicher Vergesellschaftung - dem "Leistungs- und Funktionsideal", der "Suche nach Anerkennung" und der "Selbstbeschränkung" - wird gezeigt, auf welche Weise das soziale Körperwissen eines bestimmten Umfeldes die habituellen Selbstkonstruktionen strukturiert und umgekehrt Männlichkeit als gesellschaftliches Paradigma hervorgebracht wird. Verf.-Referat