Wintersport in der Skihalle : Unfall- und Verletzungsgeschehen

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Cremer, Susanne
Gutachter:Heck, Hermann; Schleberger, Roland
Veröffentlicht:Bochum: 2007, 161 S., Lit.
Forschungseinrichtung:Universität Bochum / Fakultät für Sportwissenschaft / Arbeitsbereich Sportmedizin
Hochschulschriftenvermerk:Bochum, Univ., Diss., 2007
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Monografie
Medienart: Elektronische Ressource (online) Gedruckte Ressource
Dokumententyp: Hochschulschrift Dissertation Graue Literatur
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200811004038
Quelle:BISp

Abstract

In den letzten Jahren wurden Wintersportaktivitäten in der Halle zunehmend populärer. In der Jever Skihalle in Neuss werden pro Jahr über 1 Million Besucher gezählt - Tendenz: steigend. Etwa 400000 davon sind auch auf der Piste wintersportlich aktiv. Vor dem Hintergrund der andersartigen Bedingungen in der Halle im Vergleich zum alpinen Wintersport – und damit ist das Ski- und Snowboardfahren im Freien gemeint - ist das Unfall- und Verletzungsrisiko beim Hallen-Wintersport von zunehmendem Interesse. Zwar gibt es aus den letzten Jahren zahlreiche Unfall- und Verletzungsstatistiken zum alpinen Ski- und Snowboardfahren, derartige Daten fehlen aber bislang für den Wintersport in Skihallen. In diesem Zusammenhang ist es Ziel der vorliegenden Studie, eine Bestandsaufnahme zum Unfall- und Verletzungsgeschehen beim Hallen-Wintersport durchzuführen, mögliche Unterschiede zum alpinen Wintersport aufzuzeigen und mögliche Präventionsmaßnahmen zu diskutieren. Im Zeitraum von Mai 2002 bis April 2003 wurden alle in der Jever Skihalle Neuss gemeldeten Verletzungen/Unfälle mit Hilfe eines dafür entwickelten Fragebogens dokumentiert. Verletzungen, die einer ärztlichen ambulanten oder stationären Abklärung und/oder Therapie bedurften, wurden in der Unfallambulanz des Lukaskrankenhauses in Neuss auf routinemäßig verwendeten Bögen erfasst. Bei vorliegendem Einverständnis der Verunfallten bzw. deren Erziehungsberechtigten erfolgte eine retrospektive telefonische Befragung anhand eines Fragebogens. Der Fragebogen beinhaltete u. a. die folgenden Aspekte: verwendetes Sportgerät, subjektive Einschätzung des eigenen Könnensstandes, subjektive Beurteilung der Schneequalität und der Pistenfrequentierung, Angaben zur Vorbereitung auf die sportliche Aktivität in der Skihalle (langfristig über das Ausüben anderer Sportarten, kurzfristig durch ein Aufwärmprogramm unmittelbar vor dem Ski-/Snowboardfahren) sowie Angaben zur Inanspruchnahme fachlicher Anleitung (Ski-/Snowboardlehrer). Die Wintersportler wurden jeweils nach ihrer sportlichen Aktivität, also im Anschluss an das dem Ski- oder Snowboardfahren in der Halle, befragt. Das Unfall- und Verletzungsgeschehen beim „Indoor“-Wintersport weist – auch aufgrund des vom alpinen Wintersport unterschiedlichen Klientels der Sporttreibenden – Besonderheiten auf. So ist beispielsweise der im Vergleich zum alpinen Wintersport (etwa 10%) hohe Anteil von Snowboardfahrern in der Skihalle (43,6%) bemerkenswert. Aus der vorliegenden Arbeit geht u.a. hervor, dass sich 26,3% der Snowboarderunfälle im so genannten Funpark ereigneten, hingegen nur 3,4% der Skifahrerunfälle. Obwohl die Mehrheit der Skihallenbesucher die Skihalle zum Skifahren nutzt, verunfallen jedoch deutlich mehr Snowboardfahrer (55,8%) als Skifahrer (33,2%). Somit scheint das Verletzungsrisiko für Snowboardfahrer höher zu sein als für Skifahrer. Zusammenfassend sei festgehalten, dass es aufgrund der derzeitigen Datenlage kein endgültiges Indiz dafür gibt, dass von besonderen Gefahrenquellen innerhalb der Skihalle auszugehen ist. Auch wenn sich insbesondere im Vergleich zum alpinen Wintersport keine erheblichen Unterschiede hinsichtlich des Unfall- und Verletzungsgeschehens ergeben haben, sollten weitere Studien mit größeren Kollektiven sowie vergleichende Studien zwischen baulich unterschiedlichen Skihallen folgen, um die in der vorliegenden Arbeit dokumentierten Ergebnisse zu ergänzen. Streppelhoff unter Verwendung von wörtlich übernommenen Textpassagen